Sozialwerk St. Georg wirbt für Bundesfreiwilligendienst

Herzensprojekte machen es möglich im Bundesfreiwilligendienst möglich, eigene Ideen in der sozialen Arbeit durchzuführen.
Sozialwerk St. Georg wirbt für Bundesfreiwilligendienst

Bundesfreiwilllige –Foto: Sozialwerk St. Georg

Sich künstlerisch zu betätigen, gehört zu Brigitta Galsters Leben dazu. Seit September 2023 leistet die junge Frau im Sozialwerk ihren Bundesfreiwilligendienst und arbeitet in der Tagesstruktur Werk-Statt in Ense-Bremen und der Tagesstruktur in Neheim. Danach ist es ihr Ziel, Kunst zu studieren. Daher freute sich die Abiturientin sehr, als sie aufgefordert wurde, ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen, bei dem sie ihre Kompetenzen, Qualifikationen und Ressourcen einbringen könne.

„Mir war sofort klar, dass ich in der Tagesstruktur etwas Kreatives anbieten werde“, so die 20-Jährige. „Letztendlich haben wir aus Luftballons Vasen erstellt, indem wir die Luftballons aufgeblasen, mit Kleister verfestigt und danach verschönert haben.“ Dazu hätten die Klient:innen Blumen gebastelt und die fertigen Kunstwerke in der Tagesstruktur als Deko aufgestellt.

„Herzensprojekte“ hinterlassen Fußabdruck

Dass möglichst viele Freiwillige sich ein solches „Herzensprojekt“ überlegen und durchführen, war die Idee von Alexander Benning, Koordinator des Bundesfreiwilligendienstes. „Alle Teilnehmenden bringen ja Stärken und Kompetenzen mit, die sie durch solche Projekte wunderbar in ihre Arbeit vor Ort einbringen können“, betont er. „Und so sind ganz verschiedene Projekte entstanden, unter anderem in den Bereichen Sport und Bewegung, Kochen und Ernährung, Spiele (Schach) und kreatives Gestalten.“

Laut Benning, der die „Herzensprojekte“ für den Jahrgang 2023/2024 erstmals ins Leben rief, hinterlassen die Bundesfreiwilligen nach ihrem Weggang so einen Fußabdruck und erfahren, dass sie in ihrer Zeit wirklich etwas bewirkt haben. „Ihnen wird bewusst, wie wichtig ihre Arbeit für die Menschen vor Ort ist“, betont Benning. „Denn tatsächlich geht es beim Bundesfreiwilligendienst ja nicht darum, Lücken im Assistenzalltag zu schließen, sondern um Zusatzangebote, die es ohne die Bundesfreiwilligen nicht geben würde.“ Auch Brigitta Galster freut sich, dass sie mit ihrer Leidenschaft und ihrem Können etwas entwickeln kann, wovon die Klient:innen vor Ort profitieren. „Die Menschen in der Tagesstruktur fragen mich mittlerweile auch aktiv, ob ich mit ihnen wieder ein kreatives Projekt starte“, berichtet sie. „Die gemeinsame künstlerische Arbeit bringt uns näher zusammen, was mir sehr wichtig ist.“ Denn vor ihrem Freiwilligendienst habe sie so gut wie keinen Kontakt zu Menschen mit Assistenzbedarf gehabt, sodass die Erfahrungen, die sie beim Sozialwerk mit den Klient:innen mache, schon jetzt ihren Blick auf die Welt verändert hätten.

Den Blick auf die Welt verändert

Dass der Bundesfreiwilligendienst eine Zeit ist, in der sich die Teilnehmenden persönlich entwickeln sollen und auch dürfen, betont auch Koordinator Benning. „Sie kommen mit unterschiedlichen Schulabschlüssen und auch in einem unterschiedlichen Alter zu uns“, berichtet er. „Einige sind schon recht reif für ihr Alter, andere brauchen dagegen noch recht viel Anleitung und Unterstützung der Mitarbeitenden.“ Beides sei in Ordnung und müsste von den Einrichtungen vor Ort akzeptiert werden.

Durch die insgesamt fünf Bildungswochen, die auf die Zeit des Bundesfreiwilligendienstes verteilt werden, haben die Teilnehmenden zudem die Möglichkeit, die Herausforderungen, die ihnen bei der Arbeit begegnen, noch einmal theoretisch zu reflektieren und zu besprechen. „Dadurch, dass wir den Bundesfreiwilligendienst in eigener Trägerschaft anbieten, können wir unsere Bildungsinhalte natürlich besser auf den Alltag im Sozialwerk abstimmen, als wenn wir uns bei einem anderen Träger mit einklinken würden“, sagt Benning. „Wenn sich die Freiwilligen an uns wenden und uns schwierige Situationen beschreiben, haben wir zudem einen kurzen Draht zu den Verantwortlichen vor Ort und können auch etwaige Missverständnisse schnell ausbügeln.“