Am 28. Juli begeht die katholische Kirche den vierten Welttag der Großeltern und Senioren, den Papst Franziskus ausgerufen hat.
Am 28. Juli begeht die katholische Kirche den vierten Welttag der Großeltern und Senioren, den Papst Franziskus ausgerufen hat. Die Deutsche Bischofskonferenz erinnert in einer Mitteilung vom Dienstag daran, dass dieser Tag eng mit dem Gedenktag der hl. Anna und des hl. Joachim (26. Juli), der Großeltern Jesu verbunden ist. In seiner Botschaft für diesen Tag hebt Papst Franziskus das oft tabuisierte Thema der Einsamkeit im Alter hervor. Unter dem Motto „Verlass mich nicht, wenn ich alt bin“ (vgl. Ps 71,9) fordert der Papst, das wachsende Phänomen der sozialen Isolation älterer Menschen in den Blick zu nehmen.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf , der Vorsitzender der Pastoralkommission, in der die Seniorenpastoral verortet ist, hebt in diesem Zusammenhang laut Mitteilung hervor: „Einsamkeit und Ausgegrenztsein sind ein häufiges Phänomen der Lebenswelt älterer Menschen, auch in Deutschland. Einsamkeit bezeichnet das Gefühl, nicht die sozialen Kontakte zu haben, die man gerne hätte. Gleichzeitig müssen wir sehen, dass Einsamkeit keinesfalls eine unausweichliche Begleiterscheinung des Alters ist. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge zeigt, dass fast ein Drittel der Großeltern regelmäßig Zeit mit ihren Enkeln verbringt“, so Bischof Kohlgraf. „Das Erfreuliche daran ist, dass diese so wichtigen Beziehungen zwischen den Generationen sich auch über die heute häufigen größeren örtlichen Distanzen als sehr stabil erweisen. Ich lade dazu ein, den Welttag der Großeltern und Senioren bewusst zu begehen – aber nicht nur an einem Sonntag, sondern möglichst täglich“, betont Bischof Kohlgraf.
Laut Mitteilung der Bischofskonferenz erinnert Papst Franziskus in seiner Botschaft zum vierten Welttag der Großeltern und Senioren an unterschiedliche Formen der Einsamkeit – jene, die aus sozialer Ausgrenzung resultiert, und solche, die aus individueller Entscheidung entstehen. Diese Entwicklung kennzeichnet er als eine Verschiebung vom „Wir“ zum „Ich“, die charakteristisch für unsere Zeit ist. Zunehmend gehe der Geschmack an der Geschwisterlichkeit verloren, so Franziskus. In diesem Zusammenhang nimmt er Bezug auf die biblische Geschichte von Rut und ihrer Schwiegermutter Noemi, um mögliche Auswege aus dieser gesellschaftlichen Entwicklung aufzuzeigen. Mit Rut, die sich entgegen gesellschaftlicher Konventionen entschloss, ihre alte Schwiegermutter nicht zu verlassen, illustriert der Papst, wie individuelles Handeln die sozialen Normen überwinden und zu neuen, segensreichen Wegen führen kann. „Haben wir keine Angst, unsere Gewohnheiten zu ändern und uns eine andere Zukunft für unsere älteren Menschen vorzustellen“, betont Papst Franziskus. Am Welttag der Großeltern und Senioren seien alle Generationen aufgerufen, die Brücken zwischen Jung und Alt zu stärken und gemeinsam für eine inklusive Gesellschaft einzutreten, in der jeder Mensch seinen Platz findet.