Katholizismusforschung zur Umweltgeschichte

Im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung des Arbeitskreises Katholizismusforschung steht das Thema „Macht euch die Erde untertan? Umwelt und Technik aus christlicher Perspektive im 20. Jahrhundert“.
Katholizismusforschung zur Umweltgeschichte

Klimaaktivisten der Letzten Generation stehen vor dem Jakob-Kaiser-Haus in Berlin-Mitte. –Symbolfoto: Letzte Generation

Die Jahrestagung des Schwerter Arbeitskreises bildet ein offenes Forum, das Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen die Möglichkeit bietet, neue Projekte und Fragestellungen in der Katholizismusforschung in kollegialer Atmosphäre zu diskutieren. Die diesjährige Tagung findet vom 22. bis 24. November in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Schwerte statt.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung stehen wie gewohnt die Vorstellung und die Diskussion laufender Arbeiten zur historischen Katholizismusforschung vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Die Generaldebatte am Sonntag lautet in diesem Jahr: „Macht euch die Erde untertan“ (Gen 1,28)? Umwelt und Technik aus christlicher Perspektive im 20. Jahrhundert“.

Nicht erst seit den sogenannten Klimaprotesten von „Fridays for future“ wird über die schädlichen Umweltfolgen menschlichen Verhaltens intensiv diskutiert. Schon in den 1980er-Jahren avancierten das Waldsterben und die Atomkraft zu gesellschaftlich relevanten, konfliktreichen Themen. Bereits seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert war die Frage nach der technischen Nutzbarmachung der Natur relevant, die moralischen Grenzen der Techniknutzung durch den Menschen wurden spätestens mit der Entwicklung der Gentechnik und den Fortschritten in der Reproduktionsmedizin diskutiert.

Vor diesem Hintergrund befasst sich die Generaldebatte mit der Frage: Wie gestaltete sich das Verhältnis von Christinnen und Christen zu Umwelt und Technik im 20. Jahrhundert? Wir möchten diskutieren, welche Einstellungen sich im Christentum zu Umwelt und Technik entwickelten und wie sich diese im Laufe der Zeit veränderten. Welche Zugänge, Perspektiven und Verständnisse von Schöpfung, Aneignung der Umwelt und der Natur sowie ihrer Bewahrung oder Ausbeutung bildeten sich unter Christinnen und Christen aus? Wie nahmen sie technische und industrielle Veränderungen wahr und rezipierten diese? Wie begegneten sie Industrialisierung und technischen Errungenschaften einerseits, Umweltbewegungen und Klimaschutzaktionen andererseits? In welchen Formaten und Aktionsgruppen sowie welchen politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Verbänden und Institutionen organisierten sie sich?

Das vollständige Programm inkl. Hinweisen zur Anmeldung findet sich hier. Weitere Informationen unter https://www.katholizismusforschung.de/