Am 20. September 2024 feiern die Kinder und pädagogischen Fachkräfte in den 240 Einrichtungen des Kita Zweckverbandes im Bistum Essen den Weltkindertag.
Am 20. September feiern die Kinder und pädagogischen Fachkräfte in den 240 Einrichtungen des Kita Zweckverbandes im Bistum Essen den Weltkindertag. Das diesjährige Motto von Unicef Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk lautet „Mit Kinderrechten in die Zukunft” und lenkt den Blick auf die Umsetzung der Kinderrechte. Das teilte der Kita Zweckverband jetzt mit.
„Kinder haben Rechte, die in unserer Gesellschaft gesehen, gehört und umgesetzt werden müssen“, betont Verena kleine Holthaus, Geschäftsführerin des Kita Zweckverbandes. „In der Kita als erste Bildungseinrichtung ist es unsere Pflicht, Kinder auf ihre Rechte aufmerksam zu machen und ihnen Raum zu geben, diese zu benennen und einzufordern. So werden sie zu starken Persönlichkeiten, die ihren Platz in der Gesellschaft finden.“
Bochum: Kinder hinterfragen ihre Rechte
Bild anschauen, Knopf drücken, Kinderrecht hören: In der Kita St. Bonifatius in Bochum erleben die Kinder ihre Rechte täglich mit allen Sinnen. Auf einer großen Holzwand sind zehn Kinderrechte mit entsprechenden Symbolen abgebildet, darunter ein Schalter. Wird er gedrückt, ertönt das entsprechende Kinderrecht, das die Kinder selbst eingesprochen haben. Jeden Freitag wird im gemeinsamen Morgenkreis mit allen Kindern ein Bild von der Wand ausgewählt und über den Inhalt diskutiert. „Die Kinder kennen ihre Rechte sehr gut, können Beispiele aus ihrem Alltag nennen. Es ist gängige Praxis, dass sie ihre Rechte auch hinterfragen, insbesondere, wenn sie sie nicht ausreichend erfüllt sehen. Dann besprechen wir gemeinsam, was wir verändern könnten“, erklärt Kita-Leiterin Martina Beckmann.
„Sprachfähigkeit ist eine bedeutende Kompetenz, die wir im pädagogischen Alltag individuell fördern. Gemeint ist dabei sowohl die verbale als auch die nonverbale Äußerung.“ In der Kita St. Bonifatius gibt es z. B. eine „Beschwerdewand“. Mit traurigen und lachenden Smileys können die Kinder den Kita-Alltag bewerten. Alles, was dort landet, wird auch wöchentlich besprochen. „Die Kinder merken dadurch, dass ihre Gefühle, Meinungen und Äußerungen ernst genommen werden. Wenn es Herausforderungen oder Unstimmigkeiten gibt, finden wir gemeinsam Lösungen. Im Miteinander gestalten wir das Leben in der Kita. Dabei orientieren wir uns sehr an den Interessen der Kinder und greifen diese gezielt auf. Das stärkt die Kinder und ermutigt sie, sich für sich und ihre Belange einzusetzen“, sagt Beckmann.
Duisburg: Demokratie leben
Auch in der Kita St. Gabriel in Duisburg spielen die Kinderrechte eine wichtige Rolle im Alltag. Auf Augenhöhe der Kinder und somit im direkten Blickfeld hängen im Flur selbstgemalte Bilder zu den einzelnen Rechten. Täglich gehen die Kinder daran vorbei, entdecken Neues oder erklären es den Jüngeren. „Sie sollen ihre Rechte vor Augen haben und jeden Tag daran erinnert werden“, sagt Kita-Leiterin Wilma Polacek.
Anlässlich des Weltkindertages rücken die einzelnen Rechte besonders in den Fokus. „Mit dieser Wissensbasis starten wir in einen bedeutsamen demokratischen Prozess: die Wahl der Gruppensprecher“, erklärt Polacek. Jede Gruppe wählt ihre Vertreterin bzw. ihren Vertreter. Auf Kita-Ebene bilden diese dann ein demokratisch gewähltes Gremium: den Kinderrat. „Insbesondere für die gewählten Kinder ist das etwas ganz Besonderes. Sie wissen, dass sie die Interessen der Kinder ihrer Gruppe vertreten und einmal im Monat gemeinsam mit mir über vielfältige Anliegen diskutieren“, sagt Polacek.
Mögliche Themen im Kinderrat: Beschwerden aus dem Kita-Alltag, Vorschläge für das Mittagessen oder Ideen der Kinder, die im pädagogischen Alltag vertieft werden könnten. Festgehalten werden die Ergebnisse und Kompromisse der Sitzung in einem Protokoll, das anschließend sichtbar in der Kita aushängt. Auf diese Weise werden auch alle anderen Kinder über die Themen des Gremiums informiert. Auch ein Foto des aktuellen Kinderrates hängt im Eingangsbereich. „Die Kinder sollen wissen, wer ihre Vertretung ist und dass sie alle gemeinsam ihren Kita-Alltag gestalten. Ihre Interessen werden gesehen, gehört, ernst genommen und umgesetzt“, so die Elementarpädagogin.
Bedeutung der Kinderrechte
Vor 35 Jahren trat die UN-Kinderrechtskonvention in Kraft, in der die zentralen Rechte von Kindern festgehalten wurden. Dieses wichtige Abkommen hat seit seiner Verabschiedung 1989 weltweit und in Deutschland geholfen, das Leben von Kindern zu verbessern. Bereits seit 70 Jahren macht der Weltkindertag jährlich auf diese Rechte aufmerksam. Denn bis heute werden die Interessen von Kindern im täglichen Leben und im Handeln von Behörden und Verwaltungen vielfach übergangen.
In den Kindertageseinrichtungen des Kita Zweckverbandes werden die Kinder regelmäßig auf ihre Rechte aufmerksam gemacht. Sie werden ermutigt, sie zu benennen und einzufordern. Mehr zum Thema Kinderrechte im Kita Zweckverband erfahren Sie unter https://www.kita-zweckverband.de/familien/paedagogik/kinderrechte.