Wir sind Kirche fordert von den fünf deutschen Bischöfen, die an der zweiten Vollversammlung der Weltsynode teilnehmen werden, mutig und verantwortungsvoll zu sein.
München/Fulda – Die Kirchenvolksbewegung Wir sind Kirche fordert in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung von den fünf deutschen Bischöfen, die in acht Tagen an der zweiten Vollversammlung der Weltsynode in Rom teilnehmen werden, bei den dortigen Beratungen ehrlich, mutig und verantwortungsvoll zu sein. Als Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland stünden sie in der großen Verantwortung, die aktuellen Probleme, die Fragestellungen und die im Synodalen Weg erarbeiteten Zukunftswege beharrlich zur Sprache zu bringen. „Wenn sie gute Bischöfe sein wollen, müssen sie in Rom die gesamte Kirche Deutschlands vertreten, und nicht nur ihre je eigenen theologischen Ansichten“, appelliert Wir sind Kirche.
Die heutige Pressekonferenz der fünf Bischöfe habe noch einmal in aller Deutlichkeit gezeigt, wie groß die Spannungen aber auch berechtigten Erwartungen des Kirchenvolkes sind. Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung Ende 2023 hat ergeben, dass über 95 Prozent der Katholikinnen und Katholiken der Ansicht sind, ihre Kirche müsse sich grundlegend verändern, wenn sie eine Zukunft haben wolle.
Die bisherigen Etappen des weltweiten synodalen Prozesses haben nach Ansicht der deutschen Kirchenvolksbewegung deutlich gemacht, dass z.B. die Themen des Synodalen Weges in Deutschland auch weltweit zur Diskussion stehen. Deshalb sei es so wichtig, dass es in der Synodenaula und auch in den Randgesprächen in Rom keine Einschränkungen in der Redefreiheit geben dürfe. Alle Themen, auch die Weihe von Frauen zu Diakoninnen und auch zu Priesterinnen, müssten in Rom zumindest angesprochen werden können, wenn die Weltsynode dem Anspruch auf wirkliche Synodalität gerecht werden wolle. „Dass aus Deutschland nur Männer als Synodale oder Experten berufen wurden, ist gelinde gesagt ein Skandal“, so Wir sind Kirche.