Pfarrheim in St. Josef wurde komplett renoviert wiedereröffnet.

Sie griffen gemeinsam zur Schere, um das Flatterband am ebenfalls eröffneten Verbindungsweg durchzuschneiden:
Ingbert Ridder, Manfred Kuhmichel, Pfarrer Geron Alter und Pater Paul (v. l.). Foto: Dierichs
Die Kirche wird gerade abgerissen, das Pfarrheim am Heidbergweg 18b komplett renoviert eröffnet. St. Josef in Essen-Kupferdreh macht einen Wandel deutlich: Modernes Gemeindeleben soll Menschen unterschiedlicher Konfessionen verbinden und in multi-funktionalen Räumen Gelegenheit für verschiedenste Aktivitäten bieten. Auch Vereine von der Ruhrhalbinsel können den „Ort der Begegnung“ nutzen.
Durch Grundstücksverkauf finanziert
„Mit dieser Personenzahl hätten wir gut und gern unsere Josefkirche füllen können“, sagte Wilm Böcker, Vorsitzender des Fördervereins Pfarrheim St. Josef, zur feierlichen Einweihung am Nikolaustag. Zur Schlüsselübergabe im wieder eröffneten Gemeindeheim mit Festreden und anschließender Einsegnung durch Pastor Pater Paul hatten sich gut 350 Gäste eingefunden.
Der Umbau wurde zum Großteil von den 925.000 Euro bezahlt, die der Verkauf des Kirchengrundstücks an die Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel eingebracht hatte. Das Bistum leistete einen großzügigen Zuschuss. „Die Ausgaben sind bisher im Rahmen geblieben. Die genaue Summe steht erst Anfang 2016 fest, wenn das Untergeschoss fertig ist. Es soll ab Ostern genutzt werden“, so Berthold Scheele vom Kirchenvorstand. Ein Teil des Erlöses aus dem Grundstücksverkauf wird den anderen beiden Kupferdreher Gemeinden – Byfang und Dilldorf – demnächst zugute kommen.
Hell, modern und freundlich
Nach knapp sechs Monaten Umbau präsentiert sich das 1973-74 erbaute Klinkerhaus hell, modern und freundlich. Die Dachabdeckung wurde erneuert, das Erdgeschoss kernsaniert. Die gut ausgestattete Küche liegt im bisherigen „Küchensaal“ und bietet alles für private und öffentliche Feste und Feiern. Die drei Säle lassen sich mit schallgedämpften Wänden trennen, so dass mehrere Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden können. Das neue Begegnungszentrum für ganz Kupferdreh liegt zentral und verknüpft bestehende Einrichtungen wie das Seniorenzentrum, die Kita und das Krankenhaus.
Josef-Statue erinnert
Vor dem Gebäude erinnert die Josef-Statue an die Vergangenheit der Kirchengemeinde im Essener Süden. Gegenüber fallen in diesen Tagen die Grundmauern der vor gut 100 Jahren erbauten Josefkirche. Sie war stark renovierungsbedürftig und für das Bistum wirtschaftlich untragbar geworden, so dass man sie Ende 2013 schloss. „Nach dem Verlust der Kirche wird durch das umgebaute Heim das Gemeindeleben aufrecht erhalten und vielleicht sogar gesteigert“, sagte Prof. Dr. Jürgen Gramke vom Kuratorium der Bürgerschaft Kupferdreh e.V.
Ingbert Ridder, Vorsitzender des Gemeinderates St. Josef, rief dazu auf, den Blick nach vorn zu richten. „Wir haben nach dem erfolgreichen Umbau den Auftrag, hier etwas Neues zu schaffen.“ Nach den Weihnachtsferien werde wieder die Kontaktstelle eröffnet, im alten Nähzimmer im Untergeschoss entstehe bald ein Meditationsraum.
Griff zur Schere
Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel (CDU) schlug einen passenden Namen für den ebenfalls eröffneten Verbindungsweg zwischen dem Parkplatz an der Schwermannstraße und der Begegnungsstätte zu: „Heimweg“ solle er heißen. Der Lokalpolitiker will das Schild dafür gern spendieren – wenn der Name gefällt. Mit Ridder, Kuhmichel, Pfarrer Gereon Alter und Pastor Pater Paul griff er zur Schere, um das Flatterband zu durchschneiden.
Asgard Dierichs
Gedruckt erschienen im Neuen Ruhr-Wort, Nr. 50, vom 12. Dezember 2015. Ihnen hat unser Bericht gefallen? Sie können unsere Wochenzeitung hier ganz bequem abonnieren.