Die Kirche und ihr Personal müssen sich nach Worten des Essener Bischofs Franz-Josef Overbeck noch besser auf veränderte Strukturen vorbereiten. Statt einer „sehr konstanten Gesellschaftsformation” zeichne sich für die Zukunft eine sehr fließende Wirklichkeit ab, erklärte Overbeck zum „Tag der Pastoralen Dienste“, wie das Ruhrbistum am Dienstag mitteilte. Die Rollen vieler Seelsorgerinnen und Seelsorger „und das Rüstzeug, das wir haben, sind noch stark geprägt von der Zeit, aus der wir kommen“, sagte Overbeck vor rund 400 Priestern, Diakonen, Gemeinde- und Pastoralreferenten des Bistums Essen.
60 Jahre nach seiner Gründung sei das Ruhrbistum „Kirche in Bewegung“, so der Bischof. Das gelte für die ganze Gesellschaft. Overbeck verwies beispielhaft auf die Veränderungen in der politischen Landschaft. „Seien wir eine menschliche Kirche auf dem Boden des Evangeliums”, forderte er
Weiter betonte Overbeck, er sehe die Zukunft der Kirche weniger in formalen Einheiten als in einer großen Vielfalt. „Indem wir vielfältig sind, werden wir lebendig Kirche sein.“ Künftig werde es sehr unterschiedliche Formen von Ordensleben, Gemeinde- und Pfarreistrukturen geben. Als Bischof versuche er, „uns alle zusammen zu halten, und Sie in dieser Vielfalt zu unterstützen“, erklärte Overbeck.
Der „Tag der Pastoralen Dienste“ war für das Bistum Essen nach eigenen Angaben ein Zwischenschritt in dem im Herbst gestarteten und für ein Jahr angelegten Gesprächsprozess für alle pastoralen Mitarbeiter. Neben den derzeit überall im Bistum laufenden Pfarreientwicklungsprozessen und den 20 Zukunftsbild-Projekten ist der Dialog der Seelsorger der dritte Prozess, mit dem das Bistum daran arbeitet, wie die Christen im Ruhrgebiet und im märkischen Sauerland angesichts der vielen Veränderungen in Gesellschaft und Kirche auch in Zukunft lebendig Kirche sein können, hieß es.