„Alle suchen dich“ – 20. Tag des geweihten Lebens

Im Bistum Essen wurde  zum 20. Mal der Tag des geweihten Lebens begangen. Im Mittelpunkt stehen diesmal die Arenberger Dominikanerinnen. Sie blicken 2018 auf 150 Jahre ihrer Gründung zurück. Seit 130 Jahren betreiben sie in Oberhasen das Vincenzhaus – zunächst als Waisenhaus, heute als Alten- und Pflegeheim.

(Foto: Langwald)

Seit 1998 treffen sich Mitglieder der Orden und Säkularinstitute im Bistum Essen am „Tag des geweihten Lebens“. 1997 hatte Papst Johannes Paul II. in Rom zum ersten Mal dazu eingeladen. Ziel war es damals und ist es heute, Gott für das Geschenk des geweihten Lebens zu danken und die Wertschätzung des geweihten Lebens in der Kirche zu fördern. Wenn die Ordensleute in Rom am Fest der „Darstellung des Herrn“ feiern, ist die Feier im Bistum Essen schon Vergangenheit. Da es am 2. Februar in den Gemeinden und Gemeinschaften eigene Feiern und Gottesdienste gibt, hat sich der 1. Februar bewährt. In der Aula des Bischöflichen Generalvikariates sind die Schwestern und Brüder eingeladen zu Kaffee und Kuchen, Gesprächen und frohem Miteinander. Im Anschluss daran stellt sich jeweils eine Gemeinschaft vor.

Nach den Missionaries of Charity anlässlich der Heiligsprechung von Mutter Teresa im vergangenen Jahr waren es in diesem Jahr die Arenberger Dominikanerinnen. Schwester Maria Jung, die Oberin der Niederlassung in Oberhausen, stellte ihre Gemeinschaft in Wort und Bildern vor. Sie blickt 2018 auf 150 Jahre ihrer Gründung zurück. Mutter M. Cherubine Willimann, die Gründerin der Gemeinschaft, machte eine Erfahrung, die „Nachgeborene“ bis heute prägt: „über verschiedene Wege zum Eigenen finden“. Das Eigene führte sie damals von der Schweiz in die Nähe von Koblenz. Sie folgte der Einladung des Pfarrers von Arenberg, der Ordensschwestern für die Übernahme caritativer Aufgaben in der Pfarrgemeinde suchte. 1868 nahm sie ihren Dienst auf.
Der soziale und caritative Dienst ist es, der den Schwestern bis heute am Herzen liegt. Im Bistum Essen betreiben die Arenberger Dominikanerinnen seit 130 Jahren das Vincenzhaus – zunächst als Waisenhaus, heute als Alten- und Pflegeheim. Getreu dem Motto „zum Heil der Menschen“ ist es das Ziel der Verantwortlichen, die alten und pflegebedürftigen Schwestern und auch andere Bewohner in eine positive Sicht und Gestaltung des Alters zu begleiten.

„Alle suchen dich“

Die Gründerin der Arenberger Dominikanerinnen stellte ihren Schwestern die Heiligen Dominikus und Katharina von Siena zur Seite. Da lag es nahe, Katharina in der abschließenden Vesper im Dom zu Wort kommen zu lassen. In seiner Predigt griff Weihbischof Schepers die Bitte der Jünger Jesu auf: „Alle suchen dich.“ (Mk 1,37) Diese Haltung präge auch die Ordensleute: „Ich danke Ihnen, dass Sie sich auf die Suche nach dem Heil gemacht haben, nach der Begegnung mit Jesus Christus, dass Sie ihn suchen. Wir wissen, dass diese Suche ihre endgültige Erfüllung erst findet, wenn wir ihn schauen dürfen von Angesicht zu Angesicht. Bis dahin gibt es immer wieder Begegnungen und Möglichkeiten, ihn zu spüren, ihm nahe zu sein, ihn zu suchen in allem, was ist und was lebt.“ Dazu diene auch der Tag des geweihten Lebens. Seit 20 Jahren.

Marie-Luise Langwald