Die Pfarrei St. Hippolytus hat die Termine für die Schließung zweier Kirchen sowie eines Gemeindezentrums festgelegt. Die Mitglieder der Gemeinden wurden hierüber in den Messen am Samstag und Sonntag informiert.
Die Gemeindekirche St. Laurentius in Gelsenkirchen-Horst wird am Sonntag, 3. Februar 2019, mit einem feierlichen Gottesdienst außer Dienst gestellt. Die notwendigen Schritte zur Profanierung (Entweihung) werden eingeleitet und nach Zustimmung des Bistums Essen durchgeführt. Für die Filialkirche St. Marien in Essen-Karnap findet der feierliche Abschiedsgottesdienst 10. Februar 2019 statt. Damit setzt die Pfarrei ihr Votum des Pfarrentwicklungsprozesses (PEP) um. Nach ursprünglichen Planungen hatten beide Kirchen bereits 2016 beziehungsweise 2017 aufgegeben werden sollen.
Investor springt ab
Zugleich wurde bekannt, dass das Haus Marienfried e.V. „nach eingehender und intensiver Prüfung“ von dem Umbau der denkmalgeschützten Kirche St. Laurentius zum Wohnprojekt „Service-Wohnen“ Abstand genommen. Alternative Investoren werden ab sofort „mit Nachdruck“ gesucht, erläuterte Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Berthold Hiegemann, der zugleich PEP-Projektleiter ist.
Die Pfarrei hatte für die Umnutzung der Kirche im vorigen Jahr einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den das Bochumer Büro „zwo+Architekten“ gewann. Demnach könnten in und an der Kirche 30 Wohnungen mit möglicher Betreuung entstehen. „Die architektonische Grundidee ist es, die St. Laurentius Kirche umzubauen, ohne das äußere Erscheinungsbild maßgeblich zu verändern. Die Kubatur des Kirchengebäudes mit dem prägnanten frei stehenden Kirchturm bleibt weiterhin als städtebauliche Marke erhalten und wird durch einen untergeordneten Anbau im Norden erweitert. Gleichzeitig macht die Bauweise der Kirche dieses Projekt erst möglich, nicht jede Kirche ließe sich so umbauen“, erläuterte Hiegemann im Januar.
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Das Kirchenschiff biete im Inneren Platz für vier Wohngeschosse mit insgesamt 20 Seniorenwohnungen. Ein zweigeschossiger Anbau, der sich im Norden an den ehemaligen Altarbereich der Kirche angliedert, fasst auf zwei Geschossen 10 Wohnungen. Die Haupterschließung der neuen St. Laurentius Kirche bleibt im Süd-Westen der Kirche, an ursprünglicher Stelle. Alle Wohnungen im ehemaligen Kirchenschiff sollen als Seniorenwohnungen barrierefrei erschlossen werden und haben private Freibereiche in Form von Terrassen, Gärten, Balkonen und Loggien. Für das benachbarte Haus Marienfried aber war das Projekt offenbar mit zu großen Risiken behaftet.
Gemeindegasthaus soll entstehen
Die Nutzung des Gemeindezentrums Liebfrauen durch die Gruppen und Vereine der Gemeinde Liebfrauen sowie für Vermietungen wird bereit zum 31. Dezember dieses Jahres eingestellt. Der Abriss des Gebäudes soll mit Zustimmung des Bistums „zeitnah zu Jahresbeginn 2019“, wie es hieß, durchgeführt werden. Zugleich auch der ehemalige Kindergarten abgerissen werden.
Im Anschluss soll das Gelände bebauungsrechtlich überplant werden, was nach Schätzungen bis zu drei Jahre dauern könnte, Idee der Pfarrei ist es, auf den Gelände von Investoren einen neuen Gebäudekomplex in Form einer Seniorenwohnanlage zu errichten, der sich selbst tragen soll. Integriert werden soll hier ein sogenanntes „Gemeindegasthaus“, das für Gottesdienste und weitere Gemeindeaktivitäten genutzt wird. Nach Fertigstellung würde, so sieht es das PEP-Votum vor, auch die Liebfrauen-Kirche aufgegeben.
Beteiligung am Abschiedsprozess
„An allen Standorten können sich Interessierte an der Gestaltung des Abschiedsprozesses beteiligen. Ebenso wird vom Pastoralteam und Pfarrgemeinderat die Gottesdienstordnung neugestaltet und zeitnah veröffentlicht“, sagte Hiegemann. „Es sollgewährleistet bleiben, dass an allen bisherigen Kirchenstandorten weiterhin Gottesdienste gefeiert werden.“
Das Pfarrzentrum an St. Hippolytus wird unmittelbar nach Abschluss der Renovierungsarbeiten zum Ende des Jahres zur Nutzung durch die Pfarreichöre und die Gruppen, Gremien und Verbände der Pfarrei freigegeben. Die feierliche Einweihung erfolgt aber erst im Rahmen die Fronleichnamsprozession am 20. Juni 2019.
spe