Im Bistum Osnabrück ist ein weiterer Missbrauchsfall öffentlich geworden. Er soll sich in den frühen 60er Jahren in einem bischöflichen Knabenkonvikt im emsländischen Meppen zugetragen haben, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Freitag) berichtet. Ein Mann hatte sich demnach an die Zeitung gewandt und Vorwürfe gegen einen inzwischen verstorbenen Geistlichen erhoben. Nach Aussagen des mutmaßlichen Opfers verging sich der damalige Leiter des Meppener Internats mehr als ein Jahr regelmäßig an ihm.
Die Anschuldigungen sind dem Bistum Osnabrück bekannt, wie Bistumssprecher Hermann Haarmann bestätigte. Der 2012 verstorbene Geistliche sei einer der 35 genannten Beschuldigten, die im Zuge der Missbrauchsstudie der Bischofskonferenz verzeichnet wurden. Darüber hinaus sind dem Bistum 86 von sexuellem Missbrauch durch Geistliche Betroffene bekannt. Außer diesem Mann hätten sich keine weiteren mutmaßlichen Opfer des Meppener Geistlichen beim Bistum gemeldet, so der Sprecher. Das Konvikt wurde 1975 aufgelöst.