Kirchlicher Reformdialog will Rolle der Frau in den Blick nehmen

Bei dem geplanten Dialog zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland wird es auch um die Rolle von Frauen gehen. Der Gemeinsame Rat von Deutscher Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der Katholiken beschloss am Freitag in Bonn, zu diesem Thema einen eigenen Gesprächskreis zu gründen. Das Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ wird vom Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode geleitet. Es soll gemeinsam mit drei weiteren Foren die inhaltlichen Vorarbeiten zum „synodalen Weg“ voranbringen.

Bischof Franz-Josef Bode (Foto: Bistum Osnabrück)

Der Startschuss für die eigentlichen Reformgespräche soll Anfang Dezember zum Ersten Advent fallen; das erste große Treffen ist im Frühjahr 2020 geplant. ZdK-Präsident Thomas Sternberg nannte die Debatte über die Stellung der Frau in der Kirche auch mit Blick auf die Protestbewegung Maria 2.0 eine der drängendsten Fragen. Der Bischofskonferenz-Vorsitzende Kardinal Reinhard Marx warnte vor überzogenen Erwartungen. Die Kirche in Deutschland werde nicht im Alleingang beispielsweise die Priesterweihe von Frauen einführen. Spielräume sehe er etwa bei der Laienpredigt. Auch stelle sich die Frage, ob ein Domkapitel ausschließlich aus Männern bestehen müsse.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) begrüßte den Beschluss, ein Forum zur Frauenfrage einzurichten. „Wenn die katholische Kirche in Deutschland es ernst meint mit ihrem Reformwunsch, muss sie sich mit der Frage nach dem Zugang von Frauen zu allen Diensten und Ämtern dringend auseinandersetzen – ohne Geschlechtergerechtigkeit kann und wird es keine wirkliche Reform geben“, sagte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt.

Für das Wochenende kündigte die kfd mehrere Aktionen unter dem Motto „Viva Maria! Für eine Erneuerung der Kirche“ an. Die Demonstrationen sollen in Kooperation mit Maria 2.0 in Münster stattfinden.

kna