Bischof Overbeck hat am Freitagabend im Essener Dom fünf Männer und Frauen für die Seelsorge im Bistum Essen beauftragt. Sie werden künftig in Pfarreien in Bochum, Essen, Duisburg und Bottrop tätig sein.
In einem feierlichen Gottesdienst im Essener Dom hat Bischof Franz-Josef Overbeck am Freitagabend fünf Frauen und Männer als Gemeinde- und Pastoralreferenten für die Seelsorge im Ruhrbistum beauftragt. Vor ihrer Beauftragung haben die neuen Gemeinde- und Pastoralreferenten in einer dreijährigen Assistenzzeit in verschiedenen Pfarreien erste Erfahrungen mit der Arbeit in der Seelsorge gesammelt.
In seiner Predigt stimmte Overbeck die fünf neuen Gemeinde- und Pastoralreferenten auf einen Dienst in einer „pilgernden Kirche“ ein. Christen gehörten „eigentlich nicht zu den Sesshaften, nicht zu denen, die sich einfach Häuser und Kirchen bauen und sitzen bleiben“, zitierte der Bischof aus dem Brief von Papst Franziskus, den der Papst vor zwei Wochen anlässlich des von den deutschen Bistümern vereinbarten „Synodalen Wegs“ geschrieben hatte.
Overbeck griff das vom Papst gewählte Bild der „pilgernden Kirche“ auf, einem Volk Gottes das – wie die Israeliten im Alten Testament der Bibel – ständig unterwegs sei. Damit sei die frohe Botschaft der Christen gerade in der heutigen Zeit durchaus anschlussfähig. „Viele Menschen sind heute innerlich wie auch äußerlich viel unterwegs, kaum zu Hause, so dass wir ihnen das Evangelium als ihr Heimatland anbieten können, wo immer sie leben“, sagte Overbeck. Dass diese Botschaft nicht gleich alle Menschen mit Feuereifer aufnehmen, sieht auch der Bischof: „Es wird diejenigen geben, die das ganz von Innen und mit Tiefgang tun, andere bleiben Sympathisanten, wieder andere aufmerksame Beobachter.“
Dass das Arbeiten in einer „pilgernden Kirche“ auch Auswirkungen auf deren Beschäftigte hat, machte Overbeck den fünf neuen Gemeinde- und Pastoralreferenten ebenfalls deutlich. Gerade in den Veränderungen des kirchlichen Lebens müssten Seelsorgerinnen und Seelsorger immer wieder „Altes loslassen, um Neues zu wagen, aber auch mit Sensibilität beim Gewohntem zu bleiben, um Menschen, aus welchem Grund auch immer, Heimat zu gewähren und trotzdem zu erinnern, dass alle aufbrechen müssen.“ Heute könne niemand sagen, „wie die Gestalt der Kirche im Ruhrbistum in einigen Jahrzehnten konkret aussehen wird“. Die Konstante sei, dass die Grundvollzüge einer Kirche, die nach dem Evangelium lebe – also die Feier der Eucharistie und das Gebet, die Mission und die Glaubensweitergabe, Caritas und die Sorge um die Armen sowie das Engagement für eine lebendige Gemeinschaft – „immer wieder gepflegt werden müssen“, betonte Overbeck.
Der Bischof beauftragte Dr. Natallia Charnichenka als Gemeindereferentin in der Bochumer Propsteipfarrei St. Peter und Paul, die Pastoralreferentinnen Franziska Heiderich und Ingrid Jungsbluth für die Propsteipfarrei St. Ludgerus in Essen-Werden beziehungsweise die Duisburger Innenstadtpfarrei Liebfrauen, die Gemeindereferenten Lars Mehring – künftig in der Essener Pfarrei St. Lambertus – und Sebastian Winter-Weidenbach für die Bottroper Pfarrei St. Joseph.
Gemeinde- und Pastoralreferenten gestalten gemeinsam mit Pfarrern, Pastören und Diakonen die Seelsorge in den Pfarreien des Bistums Essen. Sie sind in der Verkündigung des Glaubens tätig, gestalten und feiern Gottesdienste und übernehmen caritative Aufgaben. Während Gemeindeassistentinnen und -assistenten als Qualifikation ein Fachhochschulstudium der Religionspädagogik mitbringen, haben die angehenden Pastoralreferentinnen und -referenten ein Hochschulstudium der Theologie absolviert.
Mit Blick auf ihre religionspädagogische Ausbildung werden Gemeindereferentinnen und -referenten in den Pfarreien unter anderem in der katechetischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eingesetzt, sind aber zum Beispiel auch Ansprechpartner für Trauernde und übernehmen Beerdigungsdienste. Zudem können sie für Koordinationsaufgaben beauftragt werden und nehmen dann die Leitung einer Gemeinde wahr. Pastoralreferentinnen und -referenten sind meist in der Begleitung und Umsetzung der Pfarreientwicklungsprozesse tätig und arbeiten konzeptionell an Schnittstellen von Kirche und Gesellschaft und in verschiedenen thematischen Projekten.