Münsters Bischof Felix Genn prüft derzeit offenbar, ob er gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki kirchenrechtliche Untersuchungen aufnehmen wird.
Münster/Köln – Münsters Bischof Felix Genn prüft derzeit offenbar, ob er gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki kirchenrechtliche Untersuchungen aufnehmen wird. Als dienstältester Bischof in der Kölner Kirchenprovinz wolle er alle kirchenrechtlich gebotenen Schritte unternehmen, sagte er dem Internetportal „Kirche-und-Leben.de“.
Laut dem Kirchenrecht müsste er aber zuvor eine Anzeige erhalten, wonach Woelki zivile oder kirchenrechtliche Untersuchungen gegen einen Kleriker unterlassen habe, dem sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag) soll Woelki den Fall eines inzwischen verstorbenen Priesters des Erzbistums nicht nach Rom gemeldet haben.
Zudem soll er keine Voruntersuchungen zu dem Fall eingeleitet haben, weil es sich um einen hochbetagten und nicht mehr vernehmungsfähigen Priester handelte. Genn ist auch Mitglied der Bischofskongregation im Vatikan. Sie ist für disziplinarische Maßnahmen gegen Bischöfe in aller Welt zuständig.