Katholiken im Erzbistum Paderborn fordern mehr Beteiligungsmöglichkeiten.
Paderborn (KNA) Katholiken im Erzbistum Paderborn fordern mehr Beteiligungsmöglichkeiten. Der Diözesanpastoralrat, in dem neben Geistlichen auch Laien vertreten sind, müsse sich von einem reinen Beratungsgremium des Erzbischofs zu einem Entscheidungsgremium weiterentwickeln, erklärte das Diözesankomitee, das die Laien im Erzbistum vertritt. „So könnten verbindliche Entscheidungen für den weiteren Weg des Erzbistums Paderborn gemeinsam getroffen werden“, hieß es. Auch die künftigen Beschlüsse auf dem Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland – dem Synodalen Weg – müssten in dem dann gestärkten Diözesanpastoralrat beraten und im Erzbistum umgesetzt werden.
Das Diözesankomitee befasste sich ihm Rahmen seiner Vollversammlung, die online stattfand, erneut mit der Stärkung demokratischer und partizipativer Strukturen im Erzbistum. „Besonders die Corona-Situation hat viele Entwicklungen in der Kirche wie unter einem Brennglas verdeutlicht“, sagte der Vorsitzende Jan Hilkenbach. „Daher müssen die Veränderungen und Reformen, so sie in einem Bistum möglich sind, zügig und mutig angegangen werden.“
Die Aufgaben eines Diözesanpastoralrats sind im Kirchenrecht festgelegt. Demnach ist er ein abhängiges Beratungsorgan des Diözesanbischofs. Er soll das ganze Spektrum einer Diözese widerspiegeln und die Arbeit verschiedener Gremien bündeln. Seine Einrichtung ist angeraten, aber nicht verpflichtend.
Beim Reformprozess Synodaler Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Ausgangspunkt ist eine jahrelange Kirchenkrise, die der Missbrauchsskandal verschärft hat. In der Debatte geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche.