Neue Serien und Filme bei Netflix im Mai

Mit „Und morgen die ganze Welt“ startet das Drama bei Netflix, das 2020 im Wettbewerb von Venedig lief. Neu auch der Thriller „The Woman in the Window“ mit Amy Adams, „Army of the Dead“ von Jack Snyder und „Oxygen“.
Mit "Und morgen die ganze Welt" startet das Drama bei Netflix, das 2020 im Wettbewerb von Venedig lief. Neu auch der Thriller "The Woman in the Window" mit Amy Adams, "Army of the Dead" von Jack Snyder und "Oxygen".

Bild von mohamed Hassan auf Pixabay

Neue Serien und Filme bei Netflix im Mai – Premiere für Venedig-Beitrag „Und morgen die ganze Welt“

Von Felicitas Kleiner

Mit „Und morgen die ganze Welt“ startet das Drama bei Netflix, das 2020 im Wettbewerb von Venedig lief. Neu auch der Thriller „The Woman in the Window“ mit Amy Adams, „Army of the Dead“ von Jack Snyder und „Oxygen“. In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen und -Serien:

2018 erregte beim Filmfestival in Venedig ein außergewöhnlicher Debütfilm Aufmerksamkeit: „Soni“ des aus Nordindien stammenden Filmemachers Ivan Ayr überzeugte als spannender Polizeifilm, aber auch als beklemmendes, realitätsnahes Porträt der Lebens- und Arbeitsbedingungen zweier Frauen in der Millionenstadt Delhi. Netflix sicherte sich die Rechte und streamte den Film 2019 auch in Deutschland.

Nun präsentiert Netflix auch den zweiten Spielfilm von Ivan Ayr: „Milestone“ (ab 7. Mai), der seine Premiere 2020 ebenfalls in Venedig feierte. Dem realistisch-sozialkritischen Ansatz aus „Soni“ bleibt der Filmemacher treu; im Zentrum steht ein in die Jahre gekommener Mann, der kürzlich Witwer geworden ist. Der Lastwagenfahrer sieht sich aus mehreren Gründen mit unsicheren Zukunftsaussichten konfrontiert; so soll er einen neuen Fahrer anlernen, was Befürchtungen beim ihm weckt, dass sein eigener Job auf dem Spiel stehen könnte.

Von unsicheren Aussichten können auch die Macher des Films „TheWoman in the Window“ ein Lied singen. Der Thriller mit Amy Adams, mit dem Regisseur Joe Wright in den Fußspuren von Alfred Hitchcock wandelt, sollte ursprünglich 2019 in die Kinos kommen; doch dann wurde der Film überarbeitet und für Mai 2020 programmiert, was dann die Corona-Krise vereitelte. Nun ist er bei Netflix gelandet und steht ab 14. Mai zur Verfügung.

Vielleicht tun diese Verzögerung dem Stoff ja gut; nach den langen Monaten des Lockdowns kann man sich vielleicht umso besser mit der Hauptfigur identifizieren, die wegen ihrer Agoraphobie das Haus nicht verlassen kann und tagein, tagaus isoliert in ihren Räumen festsitzt. Als sie nachts durch das Fenster etwas beobachtet, das wie ein Mord aussieht, kann sie die Konfrontation mit der Außenwelt nicht länger vermeiden.

Auch das Drama „Und morgen die ganze Welt“, das 2020 im Wettbewerb von Venedig lief, wurde durch den zweiten Lockdown im Herbst brutal abgewürgt. Nun startet der Film ab 6. Mai bei Netflix. Im Zentrum des Dramas von Julia von Heinz steht eine Studentin, die sich angesichts des erstarkenden Rechtspopulismus zum Widerstand genötigt fühlt, aber darüber ihrerseits zusammen mit Gleichgesinnten in den Sog linksterroristischer Radikalisierung gerät.

Zu den interessanten Neustarts im Mai gehört auch „Army of theDead“ von Zack Snyder. Um den Regisseur von Filmen wie „300“ und „Man of Steel“ war es ruhig geworden, seitdem er nach dem Tod seiner Tochter von der Regie des Superhelden-Spektakel „Justice League“ zurückgetreten war. 2021 meldet er sich nun zurück – mit dem Director“s Cut von „Justice League“ (der nach seinem exklusiven Start bei Sky im März im Mai auf DVD/BD erscheint) sowie dem Zombie-Spektakel „Army of the Dead“ bei Netflix.

Darin dringt ein Söldnertrupp, zu dem auch Matthias Schweighöfer gehört, im Zug einer Zombievirus-Pandemie in eine von den Untoten überrannte Quarantänezone in Las Vegas vor, um das Geld aus den Casinos zu erbeuten. Was nicht gerade nach einem intelligenten Vorhaben klingt (als „The Walking Dead“-erprobter Serienfan weiß man, dass Geld im Fall einer Zombieapokalypse eh nichts mehr wert ist!), aber sicher den Aufhänger für ein Action-Feuerwerk liefert.

Für Fans von Comicverfilmungen à la „Justice League“ gibt es im Mai außerdem neuen Serienstoff bei Netflix: „Jupiter’s Legacy“ kreist um eine in die Jahre gekommene Superhelden-Truppe, die den Stab an die Generation der Söhne und Töchter weitergeben will; diese aber tut sich schwer damit, das Erbe anzutreten und angesichts veränderter Zeitumstände die eigene Rolle zu finden. Nach der Animationsserie „Invincible“ ist das ein weiterer Stoff, der sich des Dauerbrenners „Generationenkonflikt“ in fantastisch überhöhter Form annimmt.

Freunde des Fantastischen dürften zudem auch in einer österreichisch-deutschen Produktion auf ihre Kosten kommen: „Das schaurige Haus“ (ab 14. Mai) nach dem gleichnamigen Jugendroman von Martina Wilder kreist um zwei Brüder, die nach einem Umzug merken, dass in dem neuen Haus etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Inszeniert wurde der Film von Daniel Prochaska, der sein Handwerk unter anderem als Editor für seinen Vater Andreas Prochaska erlernt hat.

Einen interessanten Stoff jenseits des US-Mainstreams gibt es auch in dem mexikanischen Historienfilm „Der Ball der 41“von David Pablos zu entdecken. Der Film kreist um Igancio de la Torre (1866-1918), einen wohlhabenden mexikanischen Geschäftsmann und Schwiegersohn des damaligen Präsidenten Porfirio Díaz, sowie um ein skandalträchtiges Ereignis im November 1901, als die Polizei eine Tanzveranstaltung stürmte, an der zahlreiche Männer in Frauenkleidern teilnahmen, unter ihnen auch de la Torre. Der „Ball der 41“ lieferte in Mexiko den Anlass, sich medial erstmals mit Homosexualität auseinanderzusetzen.

Mit dem Bruch mit traditionellen maskulinen Rollenbilden befasst sich auch die südkoreanische Serie „Navillera“: Im Zentrum steht ein 70-jähriger Briefträger, der sich – sehr zum Missmut seiner Frau und seiner erwachsenen Kinder – im Alter einen Lebenstraum erfüllen und Ballett lernen will. An der Tanzschule stößt der passionierte Senior auf einen begabten jungen Tänzer, der viel Talent für eine Ballett-Karriere mitbringt, wegen seiner schwierigen Lebensverhältnisse aber drauf und dran ist, seinen Traum aufzugeben.

Auch aus Europa gibt es einige interessante Neustarts. Etwa „Ferry“, eine belgisch-niederländische Co-Produktion, die als Prequel der Krimiserie „Undercover“ (2019) die Vorgeschichte einer Hauptfigur beleuchtet: Die Titelfigur ist ein Gangster, der in Amsterdam für einen mächtigen Drogenboss arbeitet. Dieser trägt ihm auf, an den Schuldigen Rache zu üben, als sein Sohn bei einem Überfall schwer verletzt wird. Die Spur führt nach Brabant, in die Gegend, aus der Ferry ursprünglich stammt. Das Wiedersehen mit seiner Heimat und die Bekanntschaft mit einer faszinierenden Frau beginnen allerdings, seine Prioritäten zu verschieben.

Außerdem meldet sich der französische Regisseur Alexandre Aja, berühmt-berüchtigt für effektives Angstkino wie „Crawl“ und „Horns“, mit einem Thriller zurück. In „Oxygen“ erwacht eine Frau (Mélanie Laurent) in einer gläsernen Kapsel, festgeschnallt, an diverse Monitore angeschlossen und ohne Erinnerung, wie sie in diese missliche Lage gekommen ist. Als der Sauerstoff in der Kapsel zu Neige geht, muss sie einen Weg finden, der albtraumhaften Situation zu entkommen.

Netflix im Mai 2021 – Tipps der Redaktion:

– 1. Mai: Star Trek Beyond

– 4. Mai: Navillera (Serie /Premiere)

– 6. Mai: Und morgen die ganze Welt

– 7. Mai: Monster! Monster? (Premiere) / Jupiter’s Legacy (Serie/ Premiere) / Milestone (Premiere)

– 9. Mai: Super Me (Premiere) / Es – Kapitel 2

– 11. Mai: Men in Black: International / Der Ball der 41 (Premiere) /The Upshaws (Serie/ Premiere) / Oxygen (Premiere)

– 14. Mai: Woman in the Window (Premiere) / Ferry (Premiere) / Love, Death & Robots – Staffel 2 (Serie/ Premiere) / Ich bin Alle (Premiere) / Das schaurige Haus (Premiere) / Dschungel-Beat: Der Film (Premiere) / Halston (Serie) (Premiere)

– 18. Mai: Sardars Enkel (Premiere) /

– 20. Mai: Ein besonderes Leben – Staffel 2 (Premiere)

– 21. Mai: Army of the Dead (Premiere)

– 26. Mai: Baggio – Das Göttliche Zöpfchen (Premiere) / Der Nagelbomber von London (Premiere) / Ghost Lab (Premiere)

– 27. Mai: Eden (Serie/Premiere) / Blue Miracle (Premiere)

– 28. Mai: The Kominsky Method – Staffel 3 (Serie/Premiere)

– 30. Mai: Der Distelfink

– Im Mai (noch ohne genauen Termin): Ragnarök – Staffel 2 (Serie/ Premiere)