Essen: Neues Leitungsmodell für Pfarrei St. Josef

Wenn Pfarrer Wolfgang Haberla in der Essener Pfarrei im nächsten Monat in den Ruhestand geht, möchte das Ruhrbistum dort ein neues Leitungsmodell einführen. Dies teilte die Diözese am Freitag mit.
Wenn Pfarrer Wolfgang Haberla in der Essener Pfarrei im nächsten Monat in den Ruhestand geht, möchte das Ruhrbistum dort ein neues Leitungsmodell einführen. Dies teilte die Diözese am Freitag mit

Wolfgang Häberle –Foto: Nicole Cronauge | Bistum Essen

Wenn Pfarrer Wolfgang Haberla in der Essener Pfarrei im nächsten Monat in den Ruhestand geht, möchte das Ruhrbistum dort ein neues Leitungsmodell einführen. dies teilte die Diözese am Freitag mit. Bistums-Vertreter haben demnach zuvor den Gremien der Pfarrei am Dienstag verschiedene Modelle vorgestellt, bei denen zum Beispiel auch Team-Lösungen möglich sind. So soll trotz Priestermangel die Seelsorge vor Ort gestärkt werden. Angesichts sinkender Priesterzahlen sucht das Ruhrbistum bereits seit längerer Zeit nach neuen Leitungsformen für seine aktuell 41 Pfarreien. Mit dem im Sommer anstehenden Wechsel in den Ruhestand von Pfarrer Wolfgang Haberla soll St. Josef die zweite Pfarrei im Bistum Essen werden, in der eines der neuen Leitungsmodelle realisiert wird.

Arbeitsgruppe erarbeitet verschiedene Modelle

Die Koordination von Gemeinden wird schon seit mehreren Jahren neben Priestern auch anderen pastoralen Mitarbeitenden sowie – in Projektgemeinden – ehrenamtlichen Teams übertragen. Nun hat eine Arbeitsgruppe im Auftrag von Bischof Franz-Josef Overbeck verschiedene Modelle entwickelt, wie die Gesamtleitung einer Pfarrei mit mehreren Gemeinden anders als nur durch einen Pfarrer organisiert werden kann. Seit Ostern ist die Pfarrei St. Matthäus in Altena die erste Pfarrei im Ruhrbistum, die von Gemeindereferentin Sandra Schnell als der ersten Pfarrbeauftragten des Bistums geleitet wird. Seit dem Wechsel von Pfarrer Ulrich Schmalenbach im Frühjahr leitet die Gemeindereferentinl die Altenaer Pfarrei St. Matthäus als erste Pfarrbeauftragte im Bistum Essen. Unterstützt wird sie in diesem Amt von dem früheren Lüdenscheider Pfarrer Johannes Broxtermann als „moderierendem Priester“, der unter anderem kirchenrechtlich notwenige Aufgaben übernimmt – zum Beispiel den Vorsitz im Kirchenvorstand. Während die Pfarrbeauftragte Schnell ihr Büro vor Ort in den Räumen der Pfarrei hat, kommt Pastor Broxtermann jeweils für seine Dienste nach Altena. Gemeinsam mit weiteren Priestern feiert Broxtermann die Heilige Messe und spendet die weiteren Sakramente.

„Mit einem neuen Leitungsmodell sichern wir zu, dass die Pfarrei St. Josef weiter eine Leitung vor Ort hat. Dabei kann es sich um eine hauptamtliche Seelsorgerin oder einen hauptamtlichen Seelsorger handeln – oder um ein Team“, erklärte Andrea Qualbrink, Referentin für Strategie und Entwicklung im Bistum Essen, im Gespräch mit den Pfarrei-Gremien. Begleitet werde der oder die Pfarrbeauftragte bzw. das Team von einem sogenannten moderierenden Priester. Er unterstützt in allen Leitungsaufgaben und sorgt gemeinsam mit den Priestern im Pastoralteam für die Feier der Sakramente und der Eucharistie.

Gespräche mit mehreren Pfarreien

„Zentral ist, dass die Personen, die diese Aufgaben übernehmen, gut qualifiziert sind und klar aufgeteilt ist, wer wofür zuständig ist“, betonte Qualbrink. „Die Ausschreibung der Pfarreileitung erfolgt im Juni, so dass sie möglichst im September ihre Arbeit aufnehmen kann“, erläuterte der Dezernent für das Pastorale Personal, Kai Reinhold. „Wichtig ist uns dabei, den Weg zu und mit einer neuen Pfarreileitung gemeinsam mit der Pfarrei und den Verantwortlichen zu gehen.“ Ziel der Gespräche mit den Gremien von St. Josef sei eine erste fundierte Information über die Leitungsmodelle und die Umsetzung in der Frintroper Pfarrei gewesen. So wie mit St. Josef seien die Bistumsvertreter derzeit mit mehreren weiteren Pfarreien in Kontakt, die sich für alternative Modelle der Pfarreileitung interessieren.

Im Blick auf weitere Schritte für eine konkrete Lösung für die Leitung der Pfarrei in Frintrop bleiben die Bistumsvertreter mit den Gremien von St. Josef den Angaben zufolge im Gespräch. Wenn Pfarrer Haberla im Sommer in den Ruhestand wechselt, hat er mehr als 25 Jahre die Seelsorge in St. Josef verantwortet. Im Namen von Bischof Franz-Josef Overbeck dankte Personaldezernent Reinhold Pfarrer Haberla für diesen engagierten Dienst.

Sandra Schnell leitet Pfarrei in Altena