Die Kirche in Guatemala hat angesichts wachsender innenpolitischer Spannungen zu einer Rückkehr auf den Weg des Dialogs aufgerufen.
Guatemala-Stadt – Die Kirche in Guatemala hat angesichts wachsender innenpolitischer Spannungen zu einer Rückkehr auf den Weg des Dialogs aufgerufen. In einer am Mittwoch (Ortszeit) auf der Internetseite des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM veröffentlichten Schreiben heißt es, es sei dringend notwendig zu einem offenen, freien Dialog mit konkreten Vorschlägen und verschiedenen Sektoren des Landes zu kommen.
In Guatemala hat sich die innenpolitische Lage zuletzt deutlich zugespitzt. Nach der Entlassung eines Anti-Korruptions-Anwalts steht die Regierung des Präsidenten Alejandro Giammattei unter Druck. Zudem hat eine neue Welle der Corona-Pandemie das Gesundheitssystem massiv unter Druck gesetzt.
Zuletzt hatte auch die Kirche die international für Schlagzeilen sorgende Absetzung des Leiters der Anti-Korruptionsermittlung kritisiert. Juan Francisco Sandoval, Chef der Sonderstaatsanwaltschaft gegen Straffreiheit (FECI) war von Generalstaatsanwältin Maria Consuelo Porras entlassen worden. Da Sandoval nicht länger Staatsanwalt ist, scheine der Weg der Justiz durch Straflosigkeit und Korruption behindert zu werden, sagte Bischof Felix Eduardo Antonio Calderon laut „La Hora“. Während Sandavol einen „Pakt der Korrupten“ für eine Entlassung verantwortlich machte, erklärte Porras unter Sandoval habe „eine selektive Justiz“ gegeben, die Gewerkschafter begünstigt und andere verfolgt habe.