Verschiedene Sozialverbände haben die Bundesregierung dazu aufgefordert, das Programm „Respekt Coaches“ aufzustocken.
Berlin – Verschiedene Sozialverbände haben die Bundesregierung dazu aufgefordert, das Programm „Respekt Coaches“ aufzustocken. Dies sei von der Vorgängerregierung im vergangenen Jahr in einem Kabinettsbeschluss für die Folgejahre bis 2024 festgeschrieben worden und müsse nun auch umgesetzt werden, erklärten die vier Verbände in einem Aufruf. Die Träger des Programms sind die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit, die Arbeiterwohlfahrt und der Internationale Bund.
Bei dem in der vergangenen Legislaturperiode aufgelegten Programm arbeiten Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen als sogenannte Respekt Coaches an Schulen, um junge Menschen nach Angaben des Bundesfamilienministeriums vor Extremismus in all seinen Erscheinungsformen, vor Rassismus sowie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu schützen. Ziel des Programms ist es demnach, „den Blickwinkel der Schülerinnen und Schüler zu erweitern und unterschiedliche Weltanschauungen und Lebensweisen besser zu verstehen“.
Im vergangenen Jahr hatte das Kabinett angekündigt, zusätzliche Mittel bereitzustellen, um den Kampf gegen Rassismus an Schulen zu stärken. Derzeit wird das Programm mit jährlich 21 Millionen Euro finanziert. Laut Kabinettsbeschluss sollte es um 11 Millionen Euro aufgestockt werden.
Der Verbände beklagen, dass der Haushalt für das laufende Jahr sowie die Planungen für 2023 das Geld nicht mehr vorsehen. Anfang April hatten die Bundesorganisationen demnach eine Anfrage an das Bundesministerium gestellt; diese sei bislang unbeantwortet geblieben. Dabei sei das Programm gerade durch die sozialen Folgen der Corona-Pandemie notwendiger denn je, so die Verbände. Die Kürzung der Mittel sei ein „völlig falsches Signal“.