Kirche im Heiligen Land erklärt Solidarität mit Maroniten

Die katholische Kirche im Heiligen Land hat ihr Bedauern über die Festnahme des maronitischen Erzbischofs Moussa El-Hage im Libanon ausgedrückt.

Kirche im Heiligen Land erklärt Solidarität mit Maroniten

Symbolbild –  Foto: pixabay

Die katholische Kirche im Heiligen Land hat ihr Bedauern über die Festnahme des maronitischen Erzbischofs Moussa El-Hage im Libanon ausgedrückt. Man unterstütze „voll und ganz“ die diesbezügliche Erklärung des maronitischen Patriarchen Bechara Rai, hieß es in einer am Donnerstag in Jerusalem veröffentlichten Erklärung der Ordinariatsversammlung des Heiligen Landes (ACOHL). Unterzeichnet ist sie vom Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa. Rai hatte gegen die Festnahme El-Hages durch den libanesischen Geheimdienst bei einem Grenzübertritt von Israel in den Libanon am Montag protestiert und auf dessen karitative Arbeit verwiesen. Nach rund zwölfstündiger Vernehmung wurde der Erzbischof von Haifa wieder freigelassen.

Wie die Tageszeitung L’Orient le Jour am Mittwoch berichtete, ereignete sich der Vorfall, als El-Hage am Montag über den Geistlichen und Diplomaten vorbehaltenen Grenzübergang von Rosch HaNikra (Israel) in den Libanon einreiste. Der Erzbischof der größten christlichen Konfession im Libanon soll ausführlich zu seinen Beziehungen mit jenem Teil seiner Gemeinde befragt worden sein, der im Mai 2000 mit dem Rückzug Israels aus dem von ihm kontrollierten Grenzstreifen nach Israel geflohen war. El-Hages Pass, für libanesische Familien bestimmte Medikamente und Gelder seien beschlagnahmt worden.

Die ACOHL erklärte sich „voll und ganz solidarisch“ mit der Wohltätigkeitsarbeit des Erzbischofs, bei der er Spenden und Medikamente zugunsten armer libanesischer Familien aller Religionen verteile, die wegen der schweren Wirtschaftskrise im Libanon in großen Schwierigkeiten seien. „Wir wollen und bitten darum, dass die Kirche des Heiligen Landes ihr Werk der Gemeinschaft, das in keiner Weise von politischen Erwägungen diktiert wird und das für die Aufrechterhaltung der Präsenz der Christen im Heiligen Land notwendig ist, fortsetzen kann“, so die Erklärung.

Beobachter sehen in dem Zwischenfall eine Warnung der Hisbollah an Kardinal Rai. Dieser hat sich für eine Neutralität des Libanons ausgesprochen und die Entwaffnung der Hisbollah sowie einen „über den Parteien“ stehenden Kandidaten für das Präsidentenamt gefordert. – Die Ostkirche der Maroniten ist seit dem Hochmittelalter mit Rom uniert.

kna