Nach den verheerenden Überschwemmungen in Pakistan hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) seine Hilfe für die mehr als 33 Millionen Flutopfer intensiviert.
Genf/Islamabad – Nach den verheerenden Überschwemmungen in Pakistan hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) seine Hilfe für die mehr als 33 Millionen Flutopfer intensiviert. Montag starteten von Dubai aus die ersten Flüge einer Luftbrücke in die am schwersten betroffene Provinz Sindh im Süden Pakistans, wie ein Sprecher am Dienstag in Genf mitteilte. Weitere Maschinen seien für Mittwoch und Donnerstag geplant.
Die Lieferungen umfassten Schlafmatten, Küchengerät und Mehrzweckplanen, hieß es. Aus Usbekistan seien Lastwagen mit Zelten für rund 11.000 Familien auf dem Weg. Als Teil der UN-Nothilfe und in Abstimmung mit der pakistanischen Regierung wolle man zunächst 50.000 Haushalte im Flutgebiet versorgen. Meteorologen sagten unterdessen für die kommenden Wochen weitere Regenfälle voraus.
Laut UN-Angaben benötigen mehr als 6,4 Millionen von den Überschwemmungen betroffene Menschen in Pakistan dringend humanitäre Hilfe. Fast 634.000 Personen, die ihr Zuhause verloren, leben in Camps. Die Zahl der Todesopfer übersteigt inzwischen die Marke von 1.300.
Unterdessen warnte der Bischof der pakistanischen Hauptstadt-Diözese Islamabad-Rawalpindi, Joseph Arshad, die Katastrophe werde mit dem Rückgang der Wassermassen noch schlimmere Not verursachen. Die Nachwirkungen der Flut könnten das Ausmaß der aktuellen Schäden sogar weit übersteigen, sagte er dem Informationsdienst SIR (Dienstag). Die Landwirtschaft sei schwer getroffen, was die Zukunft unzähliger Familien gefährde. Zudem wurden laut dem Vorsitzenden der Pakistanischen Bischofskonferenz viele Schulen zerstört.
Den Angaben zufolge wurden eine Million Häuser zerstört und 80.000 Hektar Ackerland verwüstet sowie rund 3.400 Kilometer Straßen und 149 Brücken einfach weggespült. Auch die 14-Millionen-Stadt Karachi wurde schwer getroffen, „die Häuser der Armen wurden weggefegt wie Zweige“, berichtete Bischof Arshad – „und noch immer reißen die Regenfälle nicht ab“.