Weitere vier Millionen Kinder durch Ukraine-Krieg in Armut

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die steigende Inflation haben nach einer Studie des UNO-Kinderhilfswerks Unicef weitere vier Millionen Kinder in Osteuropa und Zentralasien in die Armut getrieben.
Genf/New York – Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die steigende Inflation haben nach einer Studie des UNO-Kinderhilfswerks Unicef weitere vier Millionen Kinder in Osteuropa und Zentralasien in die Armut getrieben. Das entspreche einem Anstieg von 19 Prozent seit 2021, heißt es in der am Montag in Genf und New York veröffentlichten Untersuchung. Kinder trügen damit die größte Last der durch den Ukraine-Krieg verursachten Wirtschaftskrise.

Zerstörte Häuser in Kiew. –Symboldfoto: © Palinchak | Dreamstime.com

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die steigende Inflation haben nach einer Studie des UNO-Kinderhilfswerks Unicef weitere vier Millionen Kinder in Osteuropa und Zentralasien in die Armut getrieben. Das entspreche einem Anstieg von 19 Prozent seit 2021, heißt es in der am Montag in Genf und New York veröffentlichten Untersuchung. Kinder trügen damit die größte Last der durch den Ukraine-Krieg verursachten Wirtschaftskrise.

Die Studie enthält Daten aus 22 Ländern der Region. Während Kinder dort rund 25 Prozent der Bevölkerung ausmachten, betrage ihr Anteil an der zusätzlich von Armut betroffenen Bevölkerung von 10,4 Millionen Menschen rund 40 Prozent, heißt es.

Die Auswirkungen des Kriegs sind besonders stark für Kinder in Russland und der Ukraine. In Russland leben der Studie zufolge zusätzlich 2,8 Millionen Kinder in Haushalten unterhalb der Armutsgrenze. In der Ukraine lebten eine halbe Million weitere Mädchen und Jungen in Armut, dann folge Rumänien mit zusätzlichen 110.000 Jungen und Mädchen.

Der Unicef-Regionaldirektor für Europa und Zentralasien, Afshan Khan, sagte, Kinder in der ganzen Region würden von den schrecklichen Folgen des Krieges mitgerissen. „Wenn wir diese Kinder und Familien jetzt nicht unterstützen, wird der steile Anstieg der Kinderarmut mit ziemlicher Sicherheit zu verlorenen Leben, verlorenem Lernen und verlorener Zukunft führen.“

Je ärmer eine Familie sei, desto größer sei der Anteil ihres Einkommens, der für lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel und Brennstoffe ausgegeben werde, hieß es in der Studie weiter. Wenn die Kosten für diese Güter stark stiegen, bleibe weniger Geld übrig für andere Bedürfnisse wie Gesundheitsversorgung und Bildung. Der starke Anstieg der Kinderarmut könne dazu führen, dass weitere 4.500 Kinder vor ihrem ersten Geburtstag stürben, hieß es weiter. Allein in diesem Jahr könnten wegen der Armut zusätzlich 117.000 Kinder die Schule abbrechen