Die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode soll nach den Worten des im Vatikan dafür zuständigen Kardinals Mario Grech die Identität der katholischen Kirche nicht zerstören, sondern sie klären.
Prag – Die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode soll nach den Worten des im Vatikan dafür zuständigen Kardinals Mario Grech die Identität der katholischen Kirche nicht zerstören, sondern sie klären. Der weltweite Beratungsprozess sei dazu da, besser zu verstehen, was die katholische Kirche einig, heilig, katholisch und apostolisch mache, sagte Grech am Mittwochabend im Prager Veitsdom. Er predigte in einem Gottesdienst, an dem Delegationen von 39 Bischofskonferenzen aus allen Teilen Europas teilnahmen.
Weiter sagte der für die Durchführung der katholischen Weltsynode zuständige Kurienkardinal: „Wir müssen uns jeden Tag fragen, was uns als katholische Kirche unterscheidet.“ Die Antwort sei nicht statisch, sie müsse als eine dynamische Beziehung begriffen werden.
Deshalb blicke er mit Hoffnung auf die laufende Weltsynode zum Thema Synodalität. Er hoffe, dass es dabei nicht um eine ausschließende Unterscheidung gehen werde, die klärt, wer drinnen und wer draußen ist. Eine solche Unterscheidung, die keine Beziehung herstelle, sei ebenso unsinnig wie eine alles ohne Unterschied einschließende Beziehung. Er bete um das Entstehen einer Kirche, die sich unterscheide und zugleich in Beziehung stehe, erklärte Grech.
Die in Prag tagende Europa-Etappe der Weltsynode hat am Sonntagabend begonnen, sie endet am Samstag. Auch in anderen Teilen der Welt tagen in diesen Wochen kontinentale Versammlungen, die über eine grundlegende Erneuerung der katholischen Kirche beraten. Sie münden im Oktober in eine weltweite Versammlung in Rom.