Polnischer Bischof lobt Verlauf der Europa-Etappe der Weltsynode

Der polnische Bischof Adrian Galbas wertet den Umgang mit Differenzen beim europäischen Treffen der Weltsynode der katholischen Kirche in Prag als gut.
Polnischer Bischof lobt Verlauf der Europa-Etappe der Weltsynode

Der Hradschin mit dem Veitsdom in Prag. Bild von Markéta (Machová) Klimešová auf Pixabay

Der polnische Bischof Adrian Galbas wertet den Umgang mit Differenzen beim europäischen Treffen der Weltsynode der katholischen Kirche in Prag als gut. „Meinungsverschiedenheiten wurden sehr mild, demütig und mit großer persönlicher Kultur angesprochen – was für mich schon eine Erfahrung der Synodalität an sich war“, sagte der Koadjutor-Erzbischof von Kattowitz (Katowice) am Freitag laut polnischen Medien. Gleichwohl hätten einige Teilnehmer aus Mittelosteuropa die Befürchtung geäußert, dass „die katholische Kirche ihre Identität verlieren und zu einer protestantisierten Gemeinschaft werden“ könnte, „wenn sie den Weg der Synode einschlägt“.

Ihn würde interessieren, woher diese Ängste kommen, so Galbas. Nur vereinzelt hätten vor allem Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz die Themen Frauenweihe und Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene erwähnt. Das sei aber nicht wirklich direkt, sondern eher „ziemlich sanft“ geschehen. Der 53-Jährige sagte: „Ich persönlich bin zwar mit den Antworten, die die deutsche Kirche im Rahmen des Synodalen Weges auf die gestellten Fragen gibt, nicht einverstanden.“ Doch die Fragen, die sie stelle, müssten gehört werden, weil sie für die Gemeinschaft wichtig seien.

Die Weltsynode habe nicht das Ziel, die Lehre der Kirche zu ändern, so der Bischof. Sie solle hingegen klären, „wie das Evangelium heute zu verkünden ist“. Galbas ist seit Dezember 2021 Koadjutor-Erzbischof im schlesischen Kattowitz. Nach einer Untersuchung mutmaßlicher Verfehlungen im Umgang mit Missbrauchsfällen hatte Erzbischof Wiktor Skworc Papst Franziskus um die Ernennung eines Koadjutors („Helfer“ des Amtsinhabers) gebeten.

Die erste gesamteuropäische Versammlung in Prag ist eine Zwischenstufe des weltweiten synodalen Prozesses der katholischen Kirche, den Franziskus im Oktober 2021 eröffnete. In dem auf drei Jahre angelegten Dialog soll die Kirche vor allem einen anderen Umgangsstil einüben. So soll die Kirche nach Wunsch des Papstes besser erkennen, welchen Herausforderungen sie sich stellen muss und wie sie – Gottes Willen entsprechend – damit umgeht.

Nach einer mehrmonatigen Phase auf Ebene der Ortskirchen folgen bis Jahresmitte Prozesse auf Kontinentalebene. Diese sollen dann in die Versammlung der Bischofssynode im Oktober 2023 sowie erneut im Oktober 2024 in Rom münden. Die Zwischenergebnisse werden von Bischofskonferenzen und vom Synodensekretariat ausgewertet und als weitere Arbeitsgrundlagen zusammengefasst.

kna