Hilfswerke hoffen auf Erdbeben-Geberkonferenz in Brüssel

Hilfsorganisationen hoffen auf die EU-Geberkonferenz, die an diesem Montag zugunsten der von den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien Betroffenen von Anfang Februar stattfindet. 
Hilfswerke hoffen auf Erdbeben-Geberkonferenz in Brüssel  Berlin/Bonn/Brüssel – Hilfsorganisationen hoffen auf die EU-Geberkonferenz, die an diesem Montag zugunsten der von den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien Betroffenen von Anfang Februar stattfindet. Bisher sei die Erdbebenhilfe deutlich unterfinanziert, mahnte Save the Children am Montag. Nur durch eine deutliche Aufstockung der Hilfsgelder durch die Regierungen und Geber könne der Bedarf an Nothilfe gedeckt und zugleich schon jetzt für die Zukunft der Jüngsten in der Region gesorgt werden, so die Kinderschutzorganisation.

Nach dem Erdbeben in Aleppo, Syrien. –Foto: Hope Center/ACN

Hilfsorganisationen hoffen auf die EU-Geberkonferenz, die an diesem Montag zugunsten der von den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien Betroffenen von Anfang Februar stattfindet. Bisher sei die Erdbebenhilfe deutlich unterfinanziert, mahnte Save the Children am Montag. Nur durch eine deutliche Aufstockung der Hilfsgelder durch die Regierungen und Geber könne der Bedarf an Nothilfe gedeckt und zugleich schon jetzt für die Zukunft der Jüngsten in der Region gesorgt werden, so die Kinderschutzorganisation.

Auch die Welthungerhilfe pochte auf eine langfristige und nachhaltige Unterstützung der Betroffenen. Es würden dringend neue Gelder benötigt, um nicht nur die akute Notlage, sondern auch strukturelle Defizite lindern und die regionalen Wirtschaftskreisläufe stärken zu können, teilte die Organisation in Bonn mit. Dafür seien langfristige Investitionen in den Wiederaufbau unter Einbindung von lokalen Akteuren zwingend nötig. Insbesondere verwies die Organisation auf die katastrophale Lage von Millionen Menschen in Syrien, die bereits durch den jahrelangen Bürgerkrieg ihre Existenzgrundlage verloren hätten.

Save the Children erklärte, die Kinder in der Türkei und Syrien brauchten Hilfe zum Überleben, aber auch langfristige Unterstützung, um ihr Leben wieder aufzubauen. „Wenn man beides vernachlässigt, werden die Folgekosten umso höher sein“, sagte Ekin Ogutogullari, Regionaldirektor für den Nahen Osten, Nordafrika und Osteuropa bei Save the Children.

Laut den Vereinten Nationen belaufe sich der Nothilfe-Bedarf in Syrien und der Türkei auf 1,4 Milliarden Dollar. Davon kamen Save the Children zufolge bislang in der Türkei nur 13,8 Prozent an, für Syrien gingen 66,4 Prozent der von der UNO geforderten Hilfsgelder ein. Eine Milliarde Dollar würden noch benötigt, um den von den Betroffenen mit dem Nötigsten zu helfen. Vor allem gelte dies für die lokalen Organisationen, die seit dem ersten Tag im Einsatz seien.

Besonders besorgt zeigte sich Save the Children wegen der Unterfinanzierung in Kinderschutz und Bildung. Die Kinder in der Region benötigten rasch professionelle Unterstützung, um das Erlebte zu verarbeiten, sich zu erholen und in der Schule nicht den Anschluss zu verpassen. Nur einige Schulen hätten nach dem Beben wieder den Unterricht aufgenommen, viele seien beschädigt oder dienten als Notunterkünfte. Kinder, deren Eltern ums Leben kamen oder die von ihren Eltern getrennt wurden, benötigen zudem Schutz vor Missbrauch und Ausbeutung, forderte die Organisation.

Die Welthungerhilfe verwies insbesondere auf 15 Millionen Menschen in Syrien, die humanitäre Unterstützung brauchten. Zugleich gingen die militärischen Angriffe in Nordwestsyrien unvermindert weiter, sagte Welthungerhilfe-Generalsekretär Mathias Mogge. Die Menschen in der Region seien nach zwölf Jahren Bürgerkrieg am Ende ihrer Kräfte und fühlten sich von der Weltgemeinschaft vergessen. „Die Geberkonferenz muss daher ein starkes Zeichen senden und langfristige Unterstützung bringen, damit wir diese humanitäre Dauerkrise für die Menschen endlich beenden können“, sagte Mogge.

Von Sabine Kleyboldt (KNA)