„Olympische Spiele“ der DJK feiern Premiere in Essen

Alle vier Jahre veranstaltet der katholische Sportverband sein Bundessportfest. Im Jahr 2026 ist erstmals das Ruhrbistum Gastgeber für rund 4.000 Sportler.
„Olympische Spiele“ der DJK feiern Premiere in Essen

Auch Leichtathleten suchen beim DJK-Bundessportfest ihre Bundesmeister. Foto: DJK Diözesanverband Essen

Essen – Die größte wiederkehrende Veranstaltung des katholischen Sportverbandes DJK kommt nach Essen: Rund 4.000 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland messen sich vom 22. bis 25. Mai 2026 beim DJK-Bundessportfest in 19 Sportarten.

DJK-Präsidentin Elsbeth Beha freut sich, dass der DJK Diözesanverband Essen erstmals die Veranstaltung ausrichtet. „Es sind sozusagen die Olympischen Spiele unseres Verbandes, denn sie finden nur alle vier Jahre statt“, erklärt Beha. „Seit 1950 begeistert die einzigartige Mischung aus sportlichen Wettkämpfen, Happening und Spiritualität unsere Mitglieder.“ Auch für die Besucherinnen und Besucher sei das Bundessportfest ein Erlebnis, wenn sie die DJK mit all ihren Facetten erleben könnten. „Mit den Bundessportfest wollen wir unseren Leitspruch ‚Sport um der Menschen Willen‘ erlebbar machen“, sagt Beha. Sie zeigt sich davon überzeugt, dass es ein „ereignisreiches Pfingst-Wochenende 2026“ werde.

Der Grundstein, dass die Veranstaltung in drei Jahren in Essen stattfindet, wurde beim vergangenen Bundessportfest in Schwabach im Bistum Eichstätt gelegt. „Damals sprach uns das Bundespräsidium an, ob wir uns vorstellen könnten, das Sportfest auszurichten“, berichtet Hubert Röser, erster Vorsitzender des DJK-Diözesanverbandes Essen. Gemeinsam mit der Diözese Trier bewarb sich der Verband daraufhin um die Veranstaltung. „Gemeinsam haben wir entschieden, dass Essen die Spiele ausrichten soll“, berichtet Röser. „Ausschlaggebend war unter anderem, dass das Bundessportfest bereits zwei Mal im Bistum Trier stattgefunden hat und wir das Ruhrgebiet als Sportregion zeigen wollen“, erklärt Andreas Strüder, geistlicher Beirat des Essener DJK-Verbandes.

4000 Sportler in 19 Sportarten

Am Pfingstwochenende 2026 suchen nun rund 4.000 Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Handicap aus ganz Deutschland in 19 Sportarten ihren DJK-Meister. Darunter sind Sportarten wie Boule, Gymnastik und Leichtathletik sowie Rhönradturnen, Schwimmen und Sportkegeln. „In den großen Sportarten wie Fußball und Handball müssen wir Turniere für Männer, Frauen sowie männliche und weibliche Jugendliche mit jeweils zehn bis 15 Mannschaften auf die Beine stellen“, erklärt Röser. Um die Aufgabe zu stemmen, sucht der Verband Vereine, die die Austragungen begleiten und die Verpflegung übernehmen. „Diese müssen nicht aus Essen, sondern können auch aus anderen Städten kommen“, sagt der Vorsitzende. „Beispielsweise hat sich bereits ein Verein aus Oberhausen bereiterklärt, die Schwimmwettbewerbe zu organisieren.“

Das Bundessportfest in Essen werde ein Fest der kurzen Wege. „Die Stadt verfügt über eine gute Infrastruktur“, erklärt Hubert Röser. Er schätzt, dass 30 bis 40 Sportstätten notwendig seien, um die Spiele durchführen zu können. „Erste Gespräche laufen bereits.“ Untergebracht würden die Sportlerinnen und Sportler traditionell in Schulen. „Das Essener Don-Bosco-Gymnasium hat bereits signalisiert, dass es sich vorstellen könnte, Sportler unterzubringen“, sagt Röser. Unterstützung hätten auch die Stadt Essen sowie das Land Nordrhein-Westfalen zugesagt.

Eingebettet seien die sportlichen Wettkämpfe in eine „Feier-Atmosphäre“. „Abends kommen die Sportler bei verschiedenen Veranstaltungen zusammen, um gemeinsam zu feiern“, berichtet Hubert Röser. „Und den Pfingstgottesdienst wird Bischof Franz-Josef Overbeck mit den DJK-lern feiern – an welchem Ort, steht allerdings noch nicht fest.“

In anderen Diözesen hat das fest einen Schub ausgelöst

Rund 70 Vereine mit etwa 28.000 Mitgliedern habe der DJK-Diözesanverband Essen zurzeit. Röser erhofft sich von dem Bundessportfest, dass „die Vereine näher zusammenrücken“. „In anderen Diözesen hat das Fest einen Schub ausgelöst“, sagt der Vorsitzende. „Weil die Vereine eine große Aufgabe gemeinsam stemmen mussten.“

Wie viele andere Vereine und Verbände habe auch auch die DJK Probleme, ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer zu finden. Ein weiterer Punkt seien die Mitglieder. „Während der Pandemie hatten wir große Sorgen vor einem regelrechten Exodus“, räumt Röser ein. „Zwar haben einige Vereine zehn bis 15 Prozent ihrer Mitglieder verloren – andere hingegen konnten mit Kreativität und pfiffigen Ideen ihre Mitglieder halten und sogar neue hinzugewinnen.“ Um solche Initiativen zu ehren, hat der DJK im vergangenen Jahr einen Innovationspreis ins Leben gerufen.

Hubert Röser selbst bereits an einigen Bundessportfesten teilgenommen. „Es waren immer sowohl sportlich als auch im Hinblick auf religiöse Impulse und das gemeinschaftliche Erlebnis beeindruckende Veranstaltungen“, sagt er. „Die vergesse ich nicht so schnell.“

André Przybyl