Alpenverein verteidigt Symbolik von Gipfelkreuzen

Der „Alpenverein Austria“ hat die Bedeutung von Gipfelkreuzen als religiöse Zeichen und Landschaftswegmarken verteidigt.
Alpenverein verteidigt Symbolik von Gipfelkreuzen

Symbolbild von Simon auf Pixabay

Der Alpenverein Austria hat die Bedeutung von Gipfelkreuzen als religiöse Zeichen und Landschaftswegmarken verteidigt. Sie zeigten den geografisch höchsten Punkt eines Berges, könnten als Hinweisgeber für die Bergrettung lebensrettend sein und hätten auch eine alpinistische Funktion durch das am Kreuz montierte Gipfelbuch, sagte der Vorsitzende Friedrich Macher im Interview der Wiener Kirchenzeitung.

Die Bedeutung für den einzelnen Bergwanderer oder Bergsteiger sei naturgemäß subjektiv geprägt, räumte Macher ein. Aber er habe noch vor keinem Gipfelkreuz Menschen erlebt, „die nicht zumindest einige besinnliche Augenblicke lang in sich gegangen sind ob der Erhabenheit dieses Glaubenszeugnisses an diesem besonderen Ort“.

In Österreich gebe es Gipfelkreuze seit Beginn des 20. Jahrhunderts, so Macher. Kreuze und Marterl in Tal- bis hinauf in Almlage gibt es laut Alpenverein bereits einige Jahrhunderte länger. Betreut würden die Gipfelkreuze gewöhnlich von Vereinen und Traditionsverbänden in den Talorten.

Aktuell gibt es laut Alpenverein 79 Gipfelkreuze im Gebiet des Alpenvereins Austria. Insgesamt sollen demnach in den West- und Ostalpen rund 4.000 Gipfelkreuze stehen. Es gebe aber keine offizielle Dokumentation darüber.

Neben Kreuzen gibt es auch andere Symbole auf den Bergen. Macher berichtete etwa von einer Madonnendarstellung am Gipfel des Aiguille Noire de Peuterey, ein 3.773 Meter hoher Berg in Italien im Montblanc-Gebiet, sowie von einem Glockenspiel in den Dolomiten auf 2.883 Metern Höhe.

Ähnlich wie für den Innsbrucker Bergsteiger-Bischof Reinhold Stecher haben für Macher die Berge eine spirituelle Bedeutung. Er zitierte dazu Stechers berühmten Satz: „Viele Wege führen zu Gott. Einer geht über die Berge.“

Hintergrund des Interviews ist eine Debatte in Medien sowie Politik über christliche Symbole auf Gipfeln. Ausgelöst hatte die aktuelle Diskussion der Alpinist und Publizist Marco Albino Ferrari, der im Juni bei einer Diskussionsveranstaltung in Mailand befand, die Aufstellung neuer Gipfelkreuze sei „nicht mehr zeitgemäß“; Berggipfel seien „ein neutraler Boden“.

kna