„Spanische Nobelpreise“ an Meryl Streep und Kinderhilfswerk

Hollywoodstar Meryl Streep und Bestsellerautor Haruki Murakami sowie die Kinderhilfsorganisation Mary’s Meal sind unter den Gewinnern der diesjährigen Prinzessin-von-Asturien-Preise.
„Spanische Nobelpreise“ an Meryl Streep und Kinderhilfswerk

Vertreter von Mary’s Meals treffen im Vorfeld der Preisverleihung Lehrer und Schüler der San José Schule in Gijón –Foto: ©FPA | Dani González

Hollywoodstar Meryl Streep und Bestsellerautor Haruki Murakami sowie die Kinderhilfsorganisation Mary’s Meal sind unter den Gewinnern der diesjährigen Prinzessin-von-Asturien-Preise. Die auch als „Spanischer Nobelpreis“ bekannte Auszeichnung wurde am Freitagabend von Kronprinzessin Leonor im nordspanischen Oviedo verliehen. Die renommierte Auszeichnung wird in acht Sparten wie Kunst, Kommunikation und Wissenschaft vergeben und ist mit jeweils 50.000 Euro dotiert.

US-Schauspielerin Meryl Streep, Gewinnerin in der Sparte Kunst, habe in ihrer fast fünf Jahrzehnte andauernden Leinwandkarriere „umfassende und komplexe weibliche Charaktere“ zum Leben erweckt, die das Publikum zu kritischem Denken anregten, so die Jury-Begründung. Mit 21 Nominierungen und drei Gewinnen ist sie Rekordhalterin bei den Oscars, die sie für die Filme „Kramer gegen Kramer“ (1979), „Sophies Entscheidung“ (1983) und „Die Eiserne Lady“ (2012) bekam.

„Mary’s Meal“ erhielt den Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Kategorie Eintracht. Die Kinderhilfsorganisation versorgt demnach täglich rund 2,2 Millionen Mädchen und Jungen in mehr als 20 Ländern mit Schulmahlzeiten. Damit solle den Kindern auch indirekt eine Schulbildung ermöglicht werden. Denn bei kostenlosen Speisungen seien gerade Eltern aus armen Familien eher bereit, den Nachwuchs zum Unterricht zu schicken.

In der Sparte Internationale Zusammenarbeit wurde die „Initiative zu Medikamenten für vernachlässigte Krankheiten“ (DNDi) gewürdigt. Die vor 20 Jahren gegründete gemeinnützige Organisation entwickelt demnach neue Behandlungsmöglichkeiten für vernachlässigte Krankheiten und fördert Produktentwicklungspartnerschaften zwischen Privatwirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Sektor.

Der japanische Bestsellerautor Haruki Murakami, Preisträger in der Sparte Literatur, wurde für die „Einzigartigkeit seiner Literatur, ihre universelle Reichweite und die Fähigkeit, japanische Tradition und das Erbe der westlichen Kultur zu vereinen“ geehrt. In der Kategorie Sport ging die Auszeichnung an den kenianischen Marathonläufer und Weltrekordhalter Eliud Kipchoge.

Die französische Historikerin Helene Carrere d’Encausse wurde im Bereich Sozialwissenschaften geehrt. Das Werk der 93-Jährigen stelle einen der wichtigsten Beiträge der letzten Jahrzehnte zum Verständnis über die Sowjetunion und Russland dar, so die Jury. Die Mikrobiologen Everett Peter Greenberg und Jeffrey Gordon wurden gemeinsam mit der Bakterienforscherin Bonnie L. Bassler in der Sparte wissenschaftliche Forschung geehrt. Der im Juni verstorbene italienische Philosoph Nuccio Ordine erhielt den Preis posthum in der Kategorie Kommunikation und Geisteswissenschaften.

kna