Neuer Pilgerchef: Man darf auch mal ein Experiment machen

Der neue Wallfahrtsdirektor des überregional bekannten Pilgerortes Maria Vesperbild, Michael Menzinger, will zur Glaubensverbreitung stärker auf die Sozialen Medien setzen.
Neuer Pilgerchef: Man darf auch mal ein Experiment machen

Von Ordercrazy/wikimedia.org

Der neue Wallfahrtsdirektor des überregional bekannten Pilgerortes Maria Vesperbild, Michael Menzinger, will zur Glaubensverbreitung stärker auf die Sozialen Medien setzen. „Ohne Öffentlichkeitsarbeit geht es heute nicht mehr“, sagte Menzinger der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Soziale Medien sind dabei sicher ein wichtiger Baustein, da hat Kirche eigentlich immer Luft nach oben“, so der designierte Wallfahrtsdirektor. „Wie man Maria Vesperbild darüber besser transportieren kann, muss ich mir überlegen.“

Dabei gilt für den Priester nach eigenen Worten: „Meine Aufgabe ist es nicht etwa, politisch oder kirchenpolitisch den Zeigefinger zu erheben, sondern den guten, gesunden katholischen Glauben zu stärken und zu verbreiten. Ich glaube, das geht am besten, indem man betend Beispiel gibt“, so der 50-Jährige. Menzinger wirkt bisher als Leitender Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach in Oberbayern. Zum Februar wechselt er nach Maria Vesperbild, einen der bedeutendsten Wallfahrtsorte Süddeutschlands, gelegen zwischen Augsburg und Ulm.

Angesprochen darauf, dass der Fokus auf Gebet und Soziale Medien an das ökumenisch ausgerichtete Augsburger Gebetshaus erinnere, sagte Menzinger, dieses kenne er nicht persönlich. „Aber dahinter scheint mir eine erfolgreiche Bewegung zu stehen. Was gut ist, darf sich verselbstständigen, finde ich. Die Methoden der Verkündigung haben sich ja immer verändert. Vielleicht kann ich mich da inspirieren lassen. Man darf auch mal ein Experiment machen.“

Zu Kritikern, die monieren, in Maria Vesperbild stehe der schöne Schein prunkvoller Messgewänder und leuchtender Blumenteppiche im Mittelpunkt, sagte der Geistliche: „Schöne Momente darf man auch schön gestalten! Was veranstalten wir denn für Stars, für flüchtige Showmomente im Fernsehen? Da spielt’s Geld keine Rolle. Aber wenn man für den Glauben was ausgeben möchte, wird gleich von Verschwendung geredet.“ Der Schmuck solle die Fülle der Schöpfung und die Schönheit des Glaubens widerspiegeln.

Menzinger folgt auf Erwin Reichart (70), der in den Ruhestand geht. Die offizielle Amtseinführung Menzingers ist für den 17. März geplant. Zum Gottesdienst wird der Augsburger Bischof Bertram Meier in der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild erwartet.

kna