Die Angst vor einer flächendeckenden Eskalation im gesamten Libanon steigt. Der libanesische Malteserorden passt seine Maßnahmen den aktuellen Gegebenheiten an.
Köln/Beirut – Während der Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah zunehmend eskaliert, verschlechtert sich die humanitäre Situation der Menschen in der Grenzregion täglich. Immer häufiger kommt es zu Angriffen der libanesischen Hisbollah auf israelisches Gebiet und im Gegenzug zu Bombardierungen der israelischen Armee auf Teile des Libanons. Die Angst vor einer flächendeckenden Eskalation im gesamten Libanon steigt. Wie der Malteser Hilfsdienst in Köln am Donnerstag mitteilte, passt der libanesische malteserorden passt der libanesische Malteserorden in Kooperation mit Malteser International entsprechend der schwierigen Situation die bestehenden Hilfsmaßnahmen im Libanon täglich den aktuellen Gegebenheiten an.
Lisa Kramer, Länderkoordinatorin für den Libanon bei Malteser International, berichtet: „Wie immer in Konfliktsituationen leidet vor allem die Zivilbevölkerung. An die vertriebenen Menschen im Libanon verteilen wir aktuell Hygieneartikel. Außerdem haben wir im Süden des Landes derzeit über unseren lokalen Partner zwei medizinische mobile Kliniken im Einsatz, um insbesondere die Menschen zu erreichen die keinen anderen Zugang zu medizinischer Versorgung oder dringend benötigten Medikamenten haben. Doch jeden Tag müssen die Einsatzpläne angepasst werden, damit sowohl die Mitarbeitenden als auch die Patientinnen und Patienten sicher behandelt werden können. Eine Gesundheitseinrichtung in Yaroun mussten wir wegen der Bombardierungen schließen und in eine Schule verlegen. Die Arbeit ist für unserer Kolleginnen und Kollegen jeden Tag eine enorme Herausforderung, aber es ist uns allen wichtig, dass unsere Hilfe für die Menschen weitergehen kann und wir die Menschen gerade jetzt nicht allein lassen.“
Laut Angaben der Vereinten Nationen mussten im Libanon rund 100.000 Menschen ihr Zuhause verlassen. Auch auf israelischer Seite wurden bereits 68.000 Menschen evakuiert. Die Menschen im Libanon waren laut Malteser Hilfsdienst bereits vor der erneuten Eskalation mit der verheerendsten und komplexesten Krise in ihrer modernen Landesgeschichte konfrontiert. Die anhaltende politische und wirtschaftliche Krise, die hohe Arbeitslosigkeit und steigenden Lebensmittelpreise führen dazu, dass rund 80 Prozent der libanesischen Bevölkerung mittlerweile unterhalb der Armutsgrenze lebt. Malteser International arbeitet bereits seit 2012 vor allem im Gesundheitsbereich und in der nachhaltigen Ernährungssicherung im Libanon. Umgesetzt wird die Arbeit vor Ort vom „Order of Malta Lebanon“.