Weihbischof Steinhäuser übernimmt Leitung des Erzbistums Köln

Der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser leitet ab Dienstag übergangsweise das Erzbistum Köln.
Köln – Der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser leitet ab Dienstag übergangsweise das Erzbistum Köln. Der 69-Jährige erhalte alle Rechte und Pflichten zur Leitung von Deutschlands mitgliederstärkster Diözese, teilte das Erzbistum am Montag mit. Steinhäuser werde das Amt des Apostolischen Administrators bis zum Ende einer Auszeit von Kardinal Rainer Maria Woelki am 1. März übernehmen. Ein entsprechendes Dekret aus dem Vatikan werde am Dienstag veröffentlicht.

Rolf Steinhäuser –Foto: Erzbistum Köln

Der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser leitet ab Dienstag übergangsweise das Erzbistum Köln. Der 69-Jährige erhalte alle Rechte und Pflichten zur Leitung von Deutschlands mitgliederstärkster Diözese, teilte das Erzbistum am Montag mit. Steinhäuser werde das Amt des Apostolischen Administrators bis zum Ende einer Auszeit von Kardinal Rainer Maria Woelki am 1. März übernehmen. Ein entsprechendes Dekret aus dem Vatikan werde am Dienstag veröffentlicht.

Im Erzbistum Köln hat vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zu einer Vertrauenskrise geführt. Papst Franziskus beließ Woelki nach einer Untersuchung im Amt. Der Erzbischof habe keine Verbrechen vertuschen wollen, jedoch „große Fehler“ in der Kommunikation gemacht. Woelki selbst betonte, er wolle nach der Auszeit wieder seinen Dienst aufnehmen. Das Erzbistum teilte weiter mit, dass das Amt des Generalvikars – also des Stellvertreters des Bischofs in Verwaltungsangelegenheiten – während Woelkis Auszeit ruhe. Steinhäuser habe Generalvikar Markus Hofmann allerdings zu seinem Delegaten ernannt, womit er dieselben Rechte und Pflichten wie in seinem bisherigen Amt weiterführe.

Als Apostolischer Administrator wolle er sich vor allem für den von Papst Franziskus angeregten Prozess „der Versöhnung und Erneuerung“ einsetzen, kündigte Steinhäuser an. „Genau hier soll ich den Anfang eines Weges setzen, den der Erzbischof nach seiner Rückkehr gemeinsam mit dem Erzbistum fortsetzen soll“, schreibt der Geistliche in einem Grußwort zum Beginn seines Dienstes. „Wer die Situation im Erzbistum Köln in den vergangenen Monaten miterlebt und miterlitten hat, der spürt: hier liegt die eigentliche Herausforderung, vielleicht sogar die Überforderung aller Beteiligten.“

Steinhäuser rief zum Innehalten auf, wobei damit nicht Stillstand und Anschweigen gemeint seien. „Eher schon einander zuhören, aufeinander reagieren, miteinander in einen Austausch kommen.“ Der Geistliche erfüllt sein Amt auf Anweisung von Papst Franziskus „sede plena“, also „bei besetztem Bischofsstuhl“. Steinhäuser betont in seinem Schreiben, „dass weiterhin Kardinal Woelki Erzbischof von Köln ist, aber seine Amtsgewalt in der Amtszeit des Administrators ruht“.

Die Ernennung eines Administrators kann erfolgen, wenn besonders gewichtige Gründe vorliegen, die den eigentlichen Amtsinhaber an der Durchführung seiner Aufgaben hindern. Das Kirchenrecht nennt hier „Gefangenschaft, Ausweisung, Exil oder Unfähigkeit“. Zuletzt bekam beispielsweise das Bistum Broome in Australien vor knapp einem Jahr einen Übergangsleiter, nachdem Bischof Christopher Saunders sein Amt nach Missbrauchsvorwürfen ruhen ließ.

Von Anita Hirschbeck (KNA)

Kommentar hinterlassen zu "Weihbischof Steinhäuser übernimmt Leitung des Erzbistums Köln"

Hinterlasse einen Kommentar