Im dritten Anlauf hat der Erfurter Stadtrat einer Austragung des Deutschen Katholikentags 2024 in der Thüringer Landeshauptstadt zugestimmt. Die 36 Stadträte votierten am Mittwochabend mehrheitlich dafür, das Großevent mit bis zu 600.000 Euro zu unterstützen, wenn das Bistum Erfurt es mindestens in gleicher Höhe fördert. Es gab vier Gegenstimmen und sieben Enthaltungen. Keine Zustimmung fand ein Antrag der Grünen für eine Förderung von 300.000 Euro.
Voraussichtlich im November entscheidet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Veranstalter endgültig, ob Erfurt den Zuschlag erhält. In der 170-jährigen Geschichte der zumeist alle zwei Jahre stattfindenden Katholikentage wäre die Stadt erstmals Austragungsort. Vor der Abstimmung warb Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) um breite Zustimmung. Es sei normal, dass sich eine Stadt an einer solchen Großveranstaltung finanziell beteilige. An fünf Tagen mit Zehntausenden Teilnehmern könne Erfurt sich als „tolerante und weltoffene Stadt darstellen“.
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr erklärte nach der Abstimmung, die Vorbereitung der Entscheidung sei „in einer wohlwollenden Atmosphäre und mit großer Offenheit“ erfolgt. Der ursprünglich vom ZdK erwünschte Zuschuss von Stadt und Bistum in Höhe von jeweils 1,2 Millionen Euro sei zu hoch gewesen. „Wir sind froh, dass wir nun mit einem abgestimmten Angebot auf das ZdK zugehen können.“ Die überwiegende Zahl der Katholikentags-Veranstaltungen habe eine starke gesellschaftspolitische Ausrichtung. „Breit geführte Debatten über die drängenden Fragen unserer Zeit brauchen wir dringender denn je“, so der Bischof.