Der Jesuitenorden gibt zum Sommer seine Niederlassung in Leipzig auf. Die Ordensleitung in München habe dies „nach intensiven Beratungen“ entschieden, bestätigte der Leiter der Leipziger Jesuiten-Kommunität, Pater Clemens Maaß, am Dienstag auf Anfrage. Derzeit sind in der sächsischen Metropole fünf Jesuiten tätig. Sie leiten die katholische Studentengemeinde, betreiben die Kontaktstelle „Orientierung“ für Lebens- und Glaubensfragen und sind in weiteren Bereichen der Seelsorge aktiv.
Maaß bedauerte die Entscheidung: „Eigentlich ist Leipzig von den Gegebenheiten her ideal für unsere Ziele als Orden.“ Doch die Schließung sei „leider unumgänglich“, so der Pater. „Man muss es ja personell stemmen können.“ Die Jesuiten-Kommunität in Leipzig bestand seit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. In ganz Ostdeutschland gibt es nunmehr künftig nur noch Jesuiten-Standorte in Berlin und Dresden.
In einem Brief an die katholische Studentengemeinde in Leipzig begründet Provinzial Johannes Siebner seine Entscheidung mit der sinkenden Zahl von Jesuiten in Deutschland und Zentraleuropa sowie deren Altersstruktur: „Wir müssen und wir wollen Reduzierungen und Restrukturierungen vornehmen.“ Die Entscheidung, sich aus Leipzig zurückzuziehen, sei „das Ergebnis einer schwierigen Abwägung, die übrigens auch andere Standorte des Ordens noch betreffen wird“.