Essens Generalvikar Klaus Pfeffer hat die Thematisierung der christlichen Religion in den Medien verteidigt. Da das Christentum einen hohen Anteil in der deutschen Bevölkerung habe, dürfe sich das auch in den Medien widerspiegeln, sagte der gelernte Journalist bei einer Diskussion zum Thema „Um Gottes Willen? Religion und Weltanschauung in den Medien“ am Freitag in Köln. Die Religion dürfe „nicht aus der öffentlichen Meinung verschwinden“.
Dagegen betonte das WDR-Rundfunkratsmitglied Ingrid Matthäus-Maier, Deutschland sei keine christliche Gesellschaft mehr. Es gebe zunehmend auch Muslime und konfessionslose Menschen. Das werde in der medialen Berichterstattung nicht ausreichend berücksichtigt. Pfeffer warnte davor, die Kirche in die Hinterzimmer zu verdrängen, da dies fundamentalistische Strömungen stärken könne.
Bei der Podiumsdiskussion des Deutschlandfunks wurde Kritik laut, dass die beiden christlichen Kirchen trotz sinkender Mitgliederzahlen mit Verkündungssendungen oder in Rundfunkräten überrepräsentiert seien. Der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, sagte, dass der religiöse Hintergrund vieler Sendungen in Fernsehen und Radio zu wenig diskutiert werde, was wiederum Auswirkungen auf die öffentliche Debatte bei Themen wie der Sterbehilfe habe.