Berlin – Am Tag des Tropenwaldes hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) dazu aufgefordert, die Waldzerstörung auf der Welt zu stoppen. „Die Lunge unseres Planeten ist in Gefahr“, sagte er am Montag in Berlin. Im Amazonas-Regenwald seien so viele Brände gezählt worden wie nie zuvor. „Dieses Jahr könnte das zerstörerischste für das sensible Ökosystem werden“, warnte Müller.
Die Zerstörung der Regenwälder des Planeten durch Brandrodung im Amazonas, im Kongo-Becken und in Indonesien macht laut Entwicklungsministerium elf Prozent des weltweiten Ausstoßes an Kohlendioxid (CO2) aus. Seit 1990 seien weltweit geschätzt 420 Millionen Hektar Wald verloren gegangen.
Entwaldungsfreie Lieferketten mit klarer Zertifizierung
Zum Schutz der Wälder brauche es entwaldungsfreie Lieferketten mit klarer Zertifizierung, erklärte Müller weiter. Rund 80 Prozent der Entwaldung in den Tropen gingen auf das Konto der Landwirtschaft – vor allem für Viehzucht, Palmöl und Soja. Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsvorgaben müsse viel stärker in den Blick genommen werden, etwa beim geplanten Handelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay.
„Immer nur billig, billig, billig – das geht am Ende auf Kosten der Natur und der Menschen“, sagte der Entwicklungsminister, der am Wochenende erklärte hatte, sich 2021 aus der Bundespolitik zurückziehen zu wollen.