Delegation holt Friedenslicht nach Deutschland

Unter dem Motto „Frieden überwindet Grenzen“ setzt die Aktion Friedenslicht aus Betlehem ein leuchtendes Zeichen der Verbundenheit.

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Unter dem Motto „Frieden überwindet Grenzen“ setzt die Aktion Friedenslicht aus Betlehem ein leuchtendes Zeichen der Verbundenheit. Am Samstag vor dem dritten Advent nimmt eine deutsche Delegation das Friedenslicht an der deutsch-österreichischen Grenze entgegen. Sie bringt die kleine Flamme am Sonntag, 13. Dezember, zum 27. Mal nach Deutschland.

Nachdem das Friedenslicht von der neunjährige Maria Khoury aus Betlehem in der Geburtsgrotte Jesu in Betlehem entzündet wurde, wird es nach einer internationalen Aussendungsfeier in Salzburg am 12. Dezember 2020 weitergereicht. Aufgrund der Corona-Pandemie findet diese ohne die Anwesenheit der internationalen Delegationen statt.

Motto „Frieden überwindet Grenzen“

Interessierte bekommen dafür zum ersten Mal die Möglichkeit, virtuell dabei zu sein. Das diesjährige Friedenslicht nimmt die Friedenslicht AG der Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (rdp) an der deutsch-österreichischen Grenze entgegen. Sie verteilt es ab dem dritten Advent mit Autos über ausgewählte Verteilpunkte als Staffellauf „an alle Menschen guten Willens“ in Deutschland.

Das Friedenslicht soll – ganz nach dem diesjährigen Motto „Frieden überwindet Grenzen“, das eigentlich mit Bezug auf das 30jährige Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung gewählt worden ist – nicht nur Ländergrenzen, sondern auch die durch die Corona-Pandemie notwendig gewordenen Abstände als Symbol der Nähe und Gemeinschaft überwinden. Auf der Homepage des Friedenslichtes gibt es seit diesem Jahr eine Karte, auf der Übergabeorte in der Nähe gefunden und auch eigene Übergabeorte gemeldet werden können:

Kontaktlose Verteilung

„Gerade in Zeiten wie diesen, ist das Friedenslicht als Zeichen der Verbundenheit besonders wichtig. Die AG Friedenslicht ermutigt daher gerade in diesem Jahr alle Pfadfinder*innen und alle Menschen guten Willens das Friedenslicht aus Betlehem als Zeichen des Friedens an zahlreichen Orten in ganz Deutschland zu verteilen und somit allen Menschen den Zugang zu ermöglichen“, so Sprecher Sebastian Köngeter.

Um eine möglichst kontaktlose Verteilung des Friedenslichts zu gewährleisten, soll auf große Zusammenkünfte und Aussendungsfeiern verzichtet werden. „Abholstationen befinden sich sofern möglich an öffentlich-zugänglichen Orten wie Kirchen oder Läden. An den Stationen liegen Kerzen zum Selbstanzünden einer eigenen Kerze bereit. Oder es werden bereits angezündete Dauerlichter mit Windschutz herausgegeben, sodass enge Kontakte bei der Lichtübergabe vermieden werden können“, so Köngeter. Auch die Verteilung an die Bundesministerien- und institutionen im politischen Berlin werde in diesem Jahr –anders als sonst – digital erfolgen.

Auch digitale Verbreitung des Friedenslichts geplant

Als Social-Media-Aktion ist den Angaben zufolge außerdem die digitale Verbreitung des Friedenslichts geplant. Durch ein Video mit einer brennenden Friedenslicht-Kerze, das auf den Kanälen der Pfadfinder*innenverbände verbreitet werde, solle überall im Netz eine kleine Kerzen brennen und weitergegeben werden. Die  Pfadfinder in Plettenberg planen zum Beispiel einen „Drive In“. Am Dritten Adventssonntag reichen sie das Licht, das in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündet wurde, auf einem Schulparkplatz durch das Autofenster an die Abholer weiter. Im Essener Dom soll es an dem Tag einen „Walk In“ geben: Zwischen 17.00 Uhr und 18.45 Uhr können Besucher das Friedenslicht in der Adveniat-Krypta einzeln abholen. „Wir Pfadfinderinnen und Pfadfinder wollen – gerade in diesem Jahr – mit der Weitergabe des Friedenslichtes allen Menschen ein kleines Stück Frieden nach Hause bringen“, erklärte der rdp-Sprecher Christian Schnaubelt. „Das Licht verbindet uns – auch mit Abstand – miteinander.“  Dem rdp zufolge wird das Licht am 17. Dezember auch an Landtagspräsident Andre Kuper und Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) überreicht.

Das Licht wird seit 1986 jährlich in Bethlehem in der Geburtsgrotte Jesu entzündet und vom Österreichischen Rundfunk (ORF) zunächst in eine österreichische Stadt gebracht. Üblicherweise nehmen es dort Pfadfinder aus mehr als 20 europäischen Ländern entgegen. Diesmal holen rdp-Vertreter das Licht an der deutsch-österreichischen Grenze ab und fahren es mit dem Auto nach NRW. Dort wird es laut Angaben vom Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), vom Bund Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands (BMPPD), der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG), dem Verbande Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) und vom Verband Deutscher Altpfadfindergilden (VDAPG) verteilt.