Alle vier Duisburger Pfarreien, die zum Bistum Essen gehören, sagen ihre Gottesdienste bist auf Weiteres ab. Bereits am Mittwoch hatten die Krisenstäbe von St. Judas Thaddäus und Liebfrauen entsprechende Entscheidungen getroffen
Am Freitag, 18. Dezember 2020, hat nun der Krisenstab der Pfarrei St. Johann unter Hinzuziehung der Voten von Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat und Pastoralteam beschlossen, „mit sofortiger Wirkung alle Gottesdienste im Gebiet der Pfarrei für den Zeitraum 19.12.2020 bis 10.1.2021 abzusagen“, wie Abt Albert Dölken mitteilte. „Den letzten Ausschlag zu dieser Entscheidung hat die dringende Empfehlung des Krisenstabs des Bistum Essen vom gleichen Tag gegeben, in Gebieten mit einem 7-Tage-Inzidenzwert von 300 und mehrauf jeden Fall alle Präsenzgottesdienste abzusagen.“. Im Bezirk Hamborn liegt der Wert aktuell bei 346. „Wir tun das wirklich schweren Herzens und aus Verantwortung für die hier lebenden Menschen“, so Dölken.
Beschluss gilt für alle Gottesdienste
Dieser Beschluss gelte für alle Gottesdienste im Gebiet der Pfarrei, also auch für die Krankenhäuser, die muttersprachlich-polnischen Gottesdienste in St. Peter, die Schwestern und Brüder aus der Ökumene, also die Russisch-Orthodoxe und die Armenische Gemeinde, die in unseren Räumen und Kirchen ihre Gottesdienste feiern.
Über ihre Internetseite und weitere Veröffentlichungen möchte die Pfarrei in den nächsten Tagen darüber informieren, welche Kirchen auch über die Feiertage zu welchen Zeiten für einen Besuch geöffnet sein werden. „Die Verantwortlichen vor Ort werden gebeten, alle nötigen Informationen an das Pfarrbüro zur weiteren Verbreitung zu melden. Über die Homepage von St. Barbara wird ein Video-Gottesdienst angeboten werden, St. Hildegard bietet einen Streaming-Gottesdienst an und St. Johann plant an Heiligabend einen Gottesdienst per Zoom. Informationen zu all dem und noch mehr veröffentlichen wir in den nächsten Tagen an dieser Stelle“, so Dölken.
Keine öffentlichen Gottesdienste in der Pfarrei St. Michael
Der Corona-Krisenstab der Pfarrei St. Michael, bestehend aus einer Ärztin sowie Mitgliedern des Kirchenvorstandes, des Pfarrgemeinderates und des Pastoralteams hat am Freitagabend einstimmig die Entscheidung getroffen, dass an allen Kirchorten wenigstens bis zum 10. Januar keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden werden. „Dies gilt ab sofort, also auch bereits für das 4.-Advents-Wochenende“, so Pfarrer Becker.
„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und alle “Pros und Contras” sorgfältig abgewogen. Die derzeitige Inzidenzlage im Duisburger Norden, die ernste Situation in den hiesigen Krankenhäusern, die Hinweise unseres Bischofs und seines Krisenstabs sowie der Austausch mit Nachbarpfarreien und ökumenischen Kontakten haben maßgeblich zur Entscheidungsfindung beigetragen. Die Krisenstäbe von St. Johann (Hamborn), Liebfrauen (Mitte) und Judas Thaddäus (Süd) haben denselben Entschluss gefasst.“
Becker: „Kirche ist nicht abgesagt“
Die Pfarrei sei sich durchaus bewusst, „dass ganz sicher zahlreiche Menschen traurig und enttäuscht über die Absage von Gottesdiensten insbesondere an den bevorstehenden Festtagen sein werden, hielten es jedoch für verantwortungslos so zu tun, als sei die Virusgefahr nach Überschreiten der Kirchentürschwelle geringer als bei anderen ‚weltlichen‘ Zusammenkünften.“ Wenn momentan allgemein die Regel gelte, so wenige Kontakte wie möglich, „dann sollten wir als Christen mithelfen, dieser Regel zum Durchbruch zu verhelfen, um der Gesundheit aller Menschen in unserer Stadtgesellschaft willen“.
„In Kürze werden wir veröffentlichen, was dennoch alles an den Weihnachtstagen in unseren Kirchen möglich sein wird: Ein Besuch an der Krippe, das Entzünden einer Kerze, die Mitnahme des Friedenslichts, eine stille Gebetszeit in der mit Tannenbäumen festlich geschmückten Kirche und manches mehr wird derzeit geplant und vorbereitet“, so der Pfarrer. Becker betont: „Kirche ist nicht abgesagt, Solidarität und Beten sind nicht abgesagt, Gottes Ankunft in unserer Welt als kleines verletzbares Menschenkind ist nicht abgesagt. Gott kommt. Er findet Wege, zu uns durchzukommen, auch wenn wir jetzt gerade auf gemeinsame Gottesdienste verzichten müssen.“