Caritas: Ungebrochene Solidarität im Ruhrbistum

Der Caritas-Verband im Bistum Essen hat in diesem Jahr wieder dazu aufgerufen, bedürftigen Menschen zu Weihnachten eine Freude zu bereiten. Gefüllte Kartons und Tüten sollten im gesamten Ruhrbistum unter dem Titel „Freude schenken“ an Menschen in Not, Arme und Benachteiligte weitergegeben werden. Dieser Aufforderung seien viele Menschen gefolgt, teilte die Caritas am Mittwoch mit. 

Ungebrochene Solidarität der Freude-Schenker im Ruhrbistum –Symbolfoto: Bild von Pexels/
Pixabay

Der Caritas-Verband im Bistum Essen hat in diesem Jahr wieder dazu aufgerufen, bedürftigen Menschen zu Weihnachten eine Freude zu bereiten. Gefüllte Kartons und Tüten sollten im gesamten Ruhrbistum unter dem Titel „Freude schenken“ an Menschen in Not, Arme und Benachteiligte weitergegeben werden. Dieser Aufforderung seien viele Menschen gefolgt, teilte die Caritas am Mittwoch mit.  „Es freut mich, dass die Solidarität mit den besonders Verwundbaren, den Armen, Alten, Kranken und Einsamen in unserem Bistum – trotz oder wegen Corona – ungebrochen ist. Dieses Zeichen ist gerade jetzt unter den Bedingungen der Pandemie besonders wichtig. Danke den vielen Freude-Schenkerinnen und –Schenkern in unserem Bistum“, sagt Matthias Schmitt, Direktor des Caritasverbandes für das Bistum Essen.

Altena/Lüdenscheid: Geschenke und liebe Worte am „Freude schenken-Fenster“

„Wir sind überwältigt von der großen Resonanz in diesem Jahr zu der Aktion ‚Freude schenken‘. Insgesamt konnten wir über 550 Pakete an Familien im Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid verteilen.“ Das berichtet Mara Buhl von youngcaritas, die die Aktion für die Caritas Altena/Lüdenscheid organisiert hat. Die Pakete wurden durch die Pfarreien und Einrichtungen des Caritasverbandes verteilt. Beteiligt haben sich den Angaben zufolge die Schwangerenberatungsstelle, die Ehe- Familien- und Lebensberatung, das Ambulant Betreute Wohnen, die Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen, das Altenzentren und das Beratungszentrum für Wohnungslose. 

Für die Verteilung hat die Caritas eine besondere Idee entwickelt, wie Mara Buhl berichtet. „Aufgrund von Corona wurden die Geschenke in diesem Jahr durch unser ‚Freude schenken-Fenster‘ verteilt. Um die Familien vor dem Sauerländer Wetter zu schützen, haben wir einen weihnachtlich geschmückten Pavillon aufgebaut. Hier war an frischer Luft auch durchs Fenster der Ort für ein paar liebe Worte zur Weihnachtszeit.“ Besonders rührend seien die Reaktionen der Familien gewesen, die gar nicht mit Geschenken gerechnet hatten und sich riesig freuten. Auch Menschen, die in diesen Tagen viel alleine sein müssen, hätten sich sehr darüber gefreut, dass jemand an sie gedacht hat so Buhl.

Bochum: Freude schenken für alte Menschen und Wohnungslose

Rund 500 Weihnachtspakete wurden in der Bochumer Caritas-Zentrale abgegeben, die meisten für alte Menschen und für Wohnungslose. „Wir hatten in diesem Jahr gezielt darum gebeten, diesen beiden Personengruppen eine Freude zu bereiten“, erklärt die Koordinatorin von Freude schenken in Bochum, Annette Buczek. Denn diese hätte am meisten unter der Corona-Epidemie zu leiden. „Zu diesem Zweck hatten wir auch dazu aufgerufen, uns ältere Menschen zu nennen, die sich über ein Paket freuen würden“, so Buczek. „Der Großteil der Spenden stammt von Vereinen, Firmen und Schulen, die uns schon seit einigen Jahren bei der Weihnachtspaketaktion unterstützen. Privatleute waren in diesem Jahr nicht so stark beteiligt wie sonst. Wir vermuten, dass dies mit dem Lockdown zusammenhängt, der viele abgehalten hat, zu uns in die Innenstadt zu kommen.“

Essen: 700 mal Freude geschenkt über das Caritas-Netzwerk

Rund 700 Pakete wurden in Essen gepackt und an der Caritas-Außenstelle auf der Niederstraße in Essen abgegeben. Verteilt wurden die Pakte unter anderem über die Bahnhofsmission, das Café Schließfach, das KinderPalliativNetzwerk, das FlizMobil, die Flüchtlingsberatung, die Aidsberatung und anderer Caritas-Dienste. Mit einer Mail bedankte sich zum Beispiel eine allein lebende älteren Dame, die Grundsicherung bezieht, „Hiermit wollte ich mich herzlichst für die Weihnachtsüberraschung bei Ihnen und Ihrem Team bedanken. Ich hatte schon vergessen, wie schön es ist ein Päckchen zu öffnen und eins nach dem anderen auszupacken. Ganz ehrlich? Ich hatte ein paar Freudentränchen in den Augen. Danke, danke und nochmals danke…“ Diese Worte haben die Caritas-Mitarbeiter sehr gerührt.

Gelsenkirchen: Viele Wünsche erfüllt

„Trotz der besonderen Pandemie-Bedingungen kamen etliche Spenden zusammen. Viele der geäußerten Wünsche gingen in Erfüllung. Manche Spender kauften diese selbst ein, andere spendeten Geld, von denen wir Wünsche erfüllen konnten“, berichtet Anne Mayer. Sie organisiert die Aktion für die Gelsenkirchener Caritas. Die stolze Freude schenken-Bilanz aus Gelsenkirchen: 337 beschenkte Personen. So konnten die Gelsenkirchener 41 Kinderwünsche erfüllen, 54 Wünsche von Senioren. 11 Gutscheine wurden an Jugendliche ausgegeben und fast 230 Tüten für Erwachsene, Kinder und Jugendliche gepackt.

Fast alle ehrenamtlichen Caritas-Gruppen aus den Gemeinden der Pfarrei St. Augustinus spendeten Geld für die Aktion und unterstützten dadurch die Erfüllung vieler Wünsche. Kindergärten und öffentliche Einrichtungen beteiligten sich ebenfalls an der Aktion. Kinder des Familienzentrums „Heilige Familie“ in Bulmke packten beispielsweise selbst Tüten, während die Amigonianer-Kinder mehrere Gesellschaftsspiele überreichten. Der Fachbereich Wirtschaft der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen erfüllte 20 Wünsche. Verteilt wurden die Pakete an Kinder und Erwachsene über die Ambulante Erziehungshilfe, über Arbeitsprojekte, die Flüchtlingshilfe, die Psychosoziale Beratung, die Erziehungsberatung, den Allgemeinen Sozialen Dienst, die Wohnungslosenhilfe sowie in Alten- und Pflegeheimen. „Überall im Caritas-Verband wurde Freude verschenkt“, so Anne Mayer,

Gladbeck: Kooperation mit Rathaus und Volksbank

Insgesamt sind in Gladbeck über die Aktion „Freude schenken“ 1230 Pakete an bedürftige Familien mit ihren Kindern und alleinstehende Frauen und Männer ausgegeben worden. „Besonders gefreut hat uns in diesem Jahr die große Bereitschaft vieler Familien aus Kindergärten und Schulen „Freude-Schenker“ zu sein“, berichtet Annegret Knubben, Koordinatorin der Aktion in Gladbeck. Besonders berührt habe sie die Begegnung mit einem Mann, der bei der Caritas ein Paket abgab. Dieser habe gesagt: „Letztes Jahr gehörte ich zu denen, die beschenkt wurden. Dieses Jahr möchte ich etwas zurückgeben!“ In Gladbeck haben sich auch in diesem Jahr wieder das Rathaus und die Volksbank an der Paketaktion beteiligt.

Oberhausen/Duisburg: Geschenke von Kindern für Kinder

„Was kostet die Kleidung, die du anhast? Welches Spielzeug hast du in deinem Kinderzimmer und wie teuer war es?“, mit diesen Fragen hat sich die Klasse 6c der Heinrich-Heine-Gesamtschule aus Duisburg-Rheinhausen im Englischunterricht auseinandergesetzt. Die Schülerinnen und Schüler waren erstaunt, wieviel Geld tatsächlich für ihre Ausstattung und für Spielzeug nötig ist. Gemeinsam mit ihren Klassenlehrern Monika Tlauka und Thomas Schmitz kamen sie auf Idee, andere Kinder zu unterstützen, deren Familien das nicht finanzieren können. Weil Monika Tlauka aus Oberhausen kommt, kam sie auf die hiesige Caritas zu. „Wir waren begeistert von der Idee und dem Einsatz der Kinder und ihrer Lehrer“, berichtet Irmgard Handt, Abteilungsleiterin bei der Caritas Oberhausen über den ersten Kontakt.

Über 30 liebevoll verpackte Geschenke sind zusammengekommen, die nun an Kinder verteilt werden, die von der Caritas Oberhausen in Pflegefamilien oder über die Ambulanten Hilfen und die Erziehungsberatung betreut werden. „Die große Menge der Geschenke hat uns überwältigt“, sagte Jonathan Will, Leiter des Pflegekinderdienstes. Er zeigte sich gerührt, wie liebevoll die Kinder alles gestalteten und verpackten. Sie hätten sich genau überlegt, was die Beschenkten gut gebrauchen könnten. Wie zum Beispiel Mert Can: „Ich habe auch Sachen für die Schule und zum Basteln dazu gepackt.“ Er hat sogar sein Taschengeld investiert.