Sozialbischof mahnt zu Ehrlichkeit in Politik und Gesellschaft

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck ruft zu mehr Ehrlichkeit in Politik und Gesellschaft auf.
Essen – Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck ruft zu mehr Ehrlichkeit in Politik und Gesellschaft auf. "Wenn Menschen Unwahrheiten immer wieder als Wahrheiten ausgeben und somit mit falschen Worten Wirklichkeiten zu konstruieren versuchen, hat das oft fatale Folgen", sagte der katholische Sozialbischof im Gottesdienst am Ersten Weihnachtstag im Essener Dom. Dies sei an den Querdenkern und Verschwörungstheoretikern "unübersehbar wahrzunehmen". "Fake News" prägten "auf erschreckende Weise" auch "die derzeitige politische Lage in einem der großen und wichtigen Länder unserer Erde".

Bischof Franz-Josef Overbeck. (Foto: Bistum Essen)

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck ruft zu mehr Ehrlichkeit in Politik und Gesellschaft auf. „Wenn Menschen Unwahrheiten immer wieder als Wahrheiten ausgeben und somit mit falschen Worten Wirklichkeiten zu konstruieren versuchen, hat das oft fatale Folgen“, sagte der katholische Sozialbischof im Gottesdienst am Ersten Weihnachtstag im Essener Dom. Dies sei an den Querdenkern und Verschwörungstheoretikern „unübersehbar wahrzunehmen“. „Fake News“ prägten „auf erschreckende Weise“ auch „die derzeitige politische Lage in einem der großen und wichtigen Länder unserer Erde“.

Overbeck: Vermittelnde und heilende Sprache

Overbeck kritisierte, dass Menschen „auf bisher unvorstellbare Art“ durch Worte verletzt oder in ein schlechtes Licht gerückt würden. Der über sie gesprochene Bann habe eine kräftigere Wirkung „als jeder mittelalterliche Fluch über Ungläubige“. Dagegen spreche Jesus eine andere, Orientierung gebende Sprache. „Wir verstehen Jesus als Gottes letztes Wort, das in Wahrheit Liebe ist.“

Eine vermittelnde und heilende Sprache bedürfe es auch in der derzeitigen Krise der Kirche, so der Ruhrbischof laut vorab verbreitetem Redemanuskript. „Unsere Worte dürfen Missbrauch nicht wiederholen!“ Die Kirche sei „der unbedingten Wahrheit und der Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme durch Schuldeingeständnisse“ verpflichtet und müsse so zum Schutz der Opfer „auf neue Weise zu einem Ort von Gerechtigkeit und der Liebe“ werden. „Der Weg dahin ist für uns noch weit“, betonte Overbeck.