Bischof Gerber: Biden muss USA wieder einen

Der Fuldaer katholische Bischof Michael Gerber sieht den Amtsantritt von Joe Biden als wichtige „Wegmarke im weltweiten politischen Geschehen“.
Vallendar – Der Fuldaer katholische Bischof Michael Gerber sieht den Amtsantritt von Joe Biden als wichtige "Wegmarke im weltweiten politischen Geschehen". Wenn in den USA "zwei derart unterschiedliche Präsidenten" aufeinander folgten wie jetzt Biden auf Donald Trump, werde dies "weitreichende Folgen nicht nur für das Land, sondern für die globale Entwicklung insgesamt haben", schreibt er in einem Beitrag für die Zeitschrift "basis", die von der Schönstatt-Bewegung herausgegeben wird.

Bischof Michael Gerber (Foto: Dr. Arnulf Müller / Bistum Fulda)

Der Fuldaer katholische Bischof Michael Gerber sieht den Amtsantritt von Joe Biden als wichtige „Wegmarke im weltweiten politischen Geschehen“. Wenn in den USA „zwei derart unterschiedliche Präsidenten“ aufeinander folgten wie jetzt Biden auf Donald Trump, werde dies „weitreichende Folgen nicht nur für das Land, sondern für die globale Entwicklung insgesamt haben“, schreibt er in einem Beitrag für die Zeitschrift „basis“, die von der Schönstatt-Bewegung herausgegeben wird.

Viele Hoffnungen seien mit Bidens Amtsantritt verbunden, so Gerber weiter. Vor allem sei er gefordert, die vielschichtige und zerstrittene Gesellschaft zu einen. Die offizielle Bezeichnung seines Landes – United States of America (Vereinigte Staaten von Amerika) – werde für Biden „zur Herausforderung und damit zum Programm“.

Den Wechsel im Weißen Haus sieht der Bischof zudem als Anlass, Einiges zu hinterfragen, etwa Trumps ständig wiederholte Parole „America first“. Gerber fragt wörtlich: „Gilt für mich die Devise ‚Wir zuerst‘ – wer immer auch dieses Wir ist? Oder paart sich das Verantwortungsbewusstsein für die mir anvertrauten Menschen mit dem Anspruch, mit meinem Handeln auch Verantwortung zu tragen für jene, die jenseits meines Milieus, meiner Nation, meiner Religion leben?“ Zum Profil eines christlichen Weltbildes gehöre unverzichtbar die Überzeugung, dass „sowohl die Nächste als auch der Fernste mir Schwester und Bruder sind“

Weiter stellt der Bischof die Frage: „Reduziere ich meine Erkenntnisse auf die Zeichenzahl einer Twitter-Nachricht? Oder bin ich bereit, kritisch und differenziert hinzuschauen, mit dem Anspruch tiefer zu verstehen, wie komplex die großen Themen dieser Welt miteinander verwoben sind?“ Eine demokratische Kultur lebe davon, dass in ihr genügend mündige Bürgerinnen und Bürger bereit und fähig seien, sich den großen Fragen dieser Welt „in der ihnen innewohnenden Komplexität zu stellen“. Das sei auch das beste Mittel gegen Extremisten aller Art, die mit Angriffen und Kränkungen für eine Polarisierung der Gesellschaft sorgten.

kna