Brasilien: Waffenbesitz steigt um 65 Prozent

Die Zahl der legal erworbenen Waffen in Brasilien hat sich während der Regierungszeit des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro deutlich erhöht. 
Brasilia – Die Zahl der legal erworbenen Waffen in Brasilien hat sich während der Regierungszeit des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro deutlich erhöht. Derzeit seien 1,151 Millionen Waffen legal im Besitz der Bürger, 65 Prozent mehr als zu Bolsonaros Amtsantritt, berichtete die Zeitung "O Globo" am Sonntag (Ortszeit). Nahezu Dreiviertel der Waffen stamme dabei aus brasilianischer Produktion.

Präsident Jair Messias Bolsonaro (Foto:© Celso Pupo Rodrigues | Dreamstime.com)

Die Zahl der legal erworbenen Waffen in Brasilien hat sich während der Regierungszeit des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro deutlich erhöht. Derzeit seien 1,151 Millionen Waffen legal im Besitz der Bürger, 65 Prozent mehr als zu Bolsonaros Amtsantritt, berichtete die Zeitung „O Globo“ am Sonntag (Ortszeit). Nahezu Dreiviertel der Waffen stamme dabei aus brasilianischer Produktion.

Bolsonaro hatte die Gesetze zum Erwerb von Feuerwaffen Zug um Zug gelockert. Insgesamt hat der Ex-Militär bisher zehn präsidentielle Dekrete erlassen, um eines seiner wichtigsten Wahlversprechen zu halten: Waffen für alle Brasilianer. Zwei Gesetzentwürfe liegen zudem im Kongress, der jedoch bisher alles in seiner Macht stehende versucht hat, um den Präsidenten zu bremsen. Allerdings gelang es Bolsonaro meist, den Kongress durch seine Dekrete zu umgehen.

In Brasilien gibt es zwei Wege, um legal an Feuerwaffen zu gelangen. So stellt die Bundespolizei „Policia Federal“ eine Erlaubnis aus, eine Waffe daheim oder am Arbeitsplatz zur Selbstverteidigung aufzubewahren. Lag es früher im Ermessen der Beamten, die Erlaubnis zu erteilen oder zu verweigern, ist es nun leichter geworden, eine Waffe zu erhalten. So müssen die Beamten eine begründete Rechtfertigung vorlegen, wieso ein Waffenschein verweigert wurde.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Bemühungen Bolsonaros, mehr Waffen zuzulassen

Andererseits gibt das brasilianische Militär Zulassungen für Sportschützen, Jäger und Sammler von Waffen aus. Zudem wurden für diese Gruppe die Regeln für den Transport der Waffen erleichtert. Generell sind mittlerweile mehr Waffen für den Erwerb durch die Bürger zugelassen als früher, wie Pistolen mit einem 9-Millimeter- Kaliber. Auch darf nun wesentlich mehr Munition gekauft werden.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Bemühungen Bolsonaros, mehr Waffen zuzulassen. Dieser verweist jedoch auf die mehrere Millionen illegal im Umlauf und meist im Besitz von Kriminellen befindlichen Waffen. Den „guten Bürgern“ müsse es erlaubt sein, sich gegen die Gesetzesbrecher zu wehren, so Bolsonaro. Brasilien hat eine der weltweit höchsten Raten von Tötungen durch Feuerwaffen – rund 50.000 Menschen kommen dadurch jährlich ums Leben.

kna