Christliche Gruppen in den USA haben Washingtons Einstufung des türkischen Massenmords an den Armeniern als Genozid begrüßt.US-Christen loben Bidens Erklärung zu Völkermord an Armeniern
Washington – Christliche Gruppen in den USA haben Washingtons Einstufung des türkischen Massenmords an den Armeniern als Genozid begrüßt. US-Präsident Joe Biden sei der erste US-Präsident seit Ronald Reagan (1981-1989), der die Gräueltaten des Osmanischen Reiches an den armenischen Christen während des Ersten Weltkriegs als Völkermord bezeichnet habe, erklärte die Organisation „International Christian Concern“. Die türkische Regierung habe es versäumt, ihre Verantwortung zu übernehmen, heißt es in der Stellungnahme.
Auch die „United States Commission on International Religious Freedom“ (USCIRF) unterstützte die Biden-Entscheidung von Samstag, dem 106. Jahrestag des Massaker-Beginns. Es sei wichtig, dass die USA sich „endlich auf die richtige Seite dieser schrecklichen Geschichte“ gestellt hätten, sagte der stellvertretende USCIRF-Vorsitzende Tony Perkins.
Biden löste Wahlkampfversprechen ein
Biden hatte die Vertreibung und Ermordung der armenischen Christen mit bis zu 1,5 Millionen Opfern als Genozid bezeichnet. Sie kamen ab 1915 auf Todesmärschen in die syrische Wüste und bei Massakern ums Leben. Die USA reihen sich damit ein in die mehr als 20 Staaten, die den Völkermord an den Armeniern bereits in der Vergangenheit anerkannt hatten; darunter auch Deutschland, Österreich, die Schweiz und Italien.
Das Weiße Haus hatte es jahrzehntelang aus politischen Gründen vermieden, den Begriff Völkermord zu verwenden, um den strategisch wichtigen NATO-Partner Türkei nicht zu verprellen. Biden löste mit seinem Schritt ein Wahlkampfversprechen ein. Armenischstämmige Amerikaner hatten Bidens Entscheidung am Wochenende als längst überfällig bezeichnet.