Die Beteiligten am Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland sollten sich nach Worten des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode um eine sachliche Diskussion bemühen.
Bonn – Die Beteiligten am Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland sollten sich nach Worten des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode um eine sachliche Diskussion bemühen. „Man sollte so hinhören, dass man die Aussage des anderen in ihre Intention versteht, dass man sich nachzuvollziehen sucht“, sagte er im Interview des Portals katholisch.de am Freitag. Bei der am Vortag gestarteten dritten Vollversammlung des Synodalen Wegs hatte das Präsidium, zu dem Bode gehört, einen entsprechenden Leitfaden vorgestellt.
Das Ziel sei, „die persönliche Leidenschaft für eine Sache mit der Maxime zu verbinden, andere in ihren Ansichten nicht zu verletzen“, erklärte der Bischof. Es gehe nicht darum, Emotionen auszubremsen oder „immer auf Harmonie“ zu machen. So gebe es Erfahrungen, über die man nicht diskutieren könne: „Da müssen manche Dinge auch einfach mal stehen bleiben.“ In solchen Fälle müsse „aber auch der Dissens ausgesprochen werden“, so Bode: „Diese Kultur einer eigenen Meinung, die vertreten wird, ohne andere zu verletzen, ist mir wichtig.“
Das Treffen, zu dem trotz hoher Corona-Inzidenzwerte laut Angaben der Organisatoren 218 der 230 Synodalen nach Frankfurt kamen, dauert noch bis Samstag. Auf dem Tisch liegen 13 Papiere zu den vier zentralen Themen – Sexualmoral, Rolle der Frauen, priesterliches Leben und Macht. Zu den Forderungen gehören etwa der Ruf nach Mitbestimmung der Laien bei der Bestellung neuer Bischöfe, nach Lockerungen bei der verpflichtenden Ehelosigkeit von Priestern und nach der Zulassung von Frauen zum Diakonat.