Vertreter des bundesweiten Aktionsbündnisses #OutinChurch haben der Deutschen Bischofskonferenz ihre Forderungen mit fast 120.000 Unterschriften überreicht.
Vierzehnheiligen – Vertreter des bundesweiten Aktionsbündnisses #OutinChurch haben der Deutschen Bischofskonferenz ihre Forderungen mit fast 120.000 Unterschriften überreicht. Am Rand der Vollversammlung der Bischöfe im oberfränkischen Vierzehnheiligen händigten sie dem Konferenzvorsitzenden Bischof Georg Bätzing und Generalsekretärin Beate Gilles sechs Pappkartons mit den Unterschriften aus ganz Deutschland aus.
#OutinChurch geht es um Rechtssicherheit
Zu den Kernforderungen zählen ein diskriminierungsfreier Zugang zu allen Berufen in der Kirche, eine Änderung der kirchlichen Sexuallehre sowie die Öffnung von Segnungshandlungen und Sakramenten für queere Paare und Personen. Ende Januar hatten sich für die Aktion in einer ARD-Fernsehdokumentation 125 Angehörige sexueller und geschlechtlicher Minderheiten zu ihrer von der kirchlichen Norm abweichenden Identität oder Lebensweise bekannt. In den Wochen danach kündigten mehrere deutsche Bischöfe und Generalvikare weitreichende Änderungen im kirchlichen Arbeitsrecht im Sinne der vorgebrachten Forderungen an. Der Verband der Diözesen Deutschlands wird voraussichtlich bei seiner nächsten Sitzung im Juni konkrete Beschlussvorlagen in diesem Sinne erörtern.
Für die Initiative betonte der Essener Kunsthistoriker Rainer Teuber, es gehe jetzt vor allem um Rechtssicherheit. Die neue Ent-Diskriminierung müsse auch dann gelten, wenn sich die öffentliche Aufmerksamkeit für die Aktion gelegt habe. Nach seiner Einschätzung hätten viele Bischöfe jetzt verstanden, dass sie das Thema nicht mehr vom Tisch bekommen könnten. Seit der Fernseh-Dokumentation sei ein Paradigmenwechsel erkennbar. Neuerdings müssten sich jene Bischöfe rechtfertigen, die gegen eine Öffnung seien.
Mut zum Flickenteppich
Mara Klein, als nicht binäre Person in dem Bündnis aktiv, ermutigte die Bischöfe, zur Not auch einen „Flickenteppich“ unterschiedlicher arbeitsrechtlicher Regelungen zu wagen. Schon heute gebe es Bistümer die „queerfreundlicher“ seien als andere.