Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sieht das Gebet als notwendig für eine Veränderung der katholischen Kirche.
Vierzehnheiligen – Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sieht das Gebet als notwendig für eine Veränderung der katholischen Kirche. „Zur Erneuerung der Kirche gehört die Erneuerung des Gebetes“, sagte Schick am Donnerstag in der Frühmesse zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Vierzehnheiligen.
Auch der Sonntagsgottesdienst müsse wieder zur guten Gewohnheit werden, forderte der Erzbischof. Darüber hinaus brauche es die Erneuerung der Sakramentenfrömmigkeit, der Taufe, der Firmung, des Ehesakraments und der Krankensalbung für die Erneuerung der Kirche. Schick erinnerte an die Tradition der Bittgebete, gerade in Notsituationen wie dem Krieg in der Ukraine oder der Corona-Pandemie. Dies gelte auch für die Kirche, „die so verwundet und geschwächt ist durch Missbrauch, Fehlentwicklungen, Reformstau“, so der Erzbischof. „Ohne Gebet und ohne Betende gibt es keine Kirche. Kirche besteht aus Betenden.“
Vielfach glaubten aber Menschen, alles selbst regeln zu können mit Wissenschaft, Technik, Verstand und Vermögen, sagte Schick. „Erst wenn uns das Wasser bis zum Hals steht und wir nicht mehr weiterwissen, uns auch von den Menschen verlassen fühlen, dann rufen wir Gott an und schreien zu ihm. So aber machen wir Gott zum ‚Deus ex machina‘, zu einem Maskottchen oder Talisman.“ Während der vier Tage im oberfränkischen Wallfahrtsort wurde unter anderem über die Lage in der Ukraine, die Reformdebatte Synodaler Weg sowie über die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals gesprochen.