Eine Kölner Firma hat den Vorwurf zurückgewiesen, zu Unrecht teure Corona-Bürgertests an staatlichen und kirchlichen Schulen angeboten zu haben.
Köln – Eine Kölner Firma hat den Vorwurf zurückgewiesen, zu Unrecht teure Corona-Bürgertests an staatlichen und kirchlichen Schulen angeboten zu haben. „So wie andere Anbieter auch wurden und werden wir engmaschig und fortwährend überprüft und stehen stets im Austausch mit den Kontrollinstanzen, um der Pandemie effektiv entgegenzuwirken“, teilte die Sanicum Diagnostics am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit.
Corona-Selbsttests von Schülern systematisch durch teurere Bürgertests ersetzt?
NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ hatten am Dienstag berichtet, dass an mehreren Schulen in Nordrhein-Westfalen verpflichtende Corona-Selbsttests von Schülern systematisch durch teurere Bürgertests ersetzt worden seien, vor allem an katholischen Schulen des Erzbistums Köln. Die Sanicum Diagnostics habe dazu gezielt Teststellen vor oder auf dem Gelände der Schulen eingerichtet. Schulleiter hätten die Eltern ihrer Schüler „dringend gebeten“, das Testangebot der Firma wahrzunehmen, hieß es. Das Problem ist laut den Berichten, dass die vom Bund finanzierten Bürgertests etwa achtmal so teuer sind wie die Selbsttests, die das Land für Schulen vorsieht.
Die „Bürgertestzentren im schulnahen Umfeld“ stünden allen Bürgern zur Verfügung, so das Unternehmen weiter. Eltern stehe es frei, ihre Kinder im Rahmen von Bürgertestungen testen zu lassen. Die Dienstleistung solle die Schultestung nicht ersetzen, sondern sei lediglich „ein zusätzliches Angebot für jene, die es nutzen möchten.“
Erzbistum Köln hat Kooperationsvereinbarung aufgelöst
Das Unternehmen betonte, dass auch städtische Schulen und Träger ihre Flächen für Sanicum-Testzentren zur Verfügung gestellt hätten. „Die These, dass sich das Erzbistum Köln hier zu Lasten der Steuerzahler einen unfairen Vorteil anderen Schulen gegenüber erwirkt hat, ist demnach bewusst fabriziert.“
Nach Angaben des Erzbistums gibt es im Umfeld von sieben katholischen Schulen Testzentren der Firma. Die Diözese hatte bereits am Dienstag in einer Reaktion auf die Genehmigung der Angebote durch die jeweiligen Gesundheitsämter verwiesen. Nach Kritik habe man aber eine nochmalige Prüfung des gesamten Sachverhalts angestoßen, hieß es. Aufgrund des geplanten Wegfalls der Testpflicht nach den Osterferien sei die Kooperationsvereinbarung mit der Firma bereits einvernehmlich aufgelöst worden. Die Teststationen würden bis zum Monatsende abgebaut.