Papst Franziskus hat die Absicht geäußert, nach Kasachstan zu reisen. Das bestätigte der Vatikan am Montagabend.
Vatikanstadt/Nur-Sultan – Papst Franziskus hat die Absicht geäußert, nach Kasachstan zu reisen. Das bestätigte der Vatikan am Montagabend. Zuvor hatte das kasachische Präsidialamt erklärt, Franziskus habe einer Reise sowie der Teilnahme am dortigen Kongress der Weltreligionen im September offiziell zugesagt. Dazu äußerte sich der Vatikan bislang nicht.
Hintergrund war ein Videogespräch zwischen Franziskus und dem kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew am Montag. Laut Tokajews Amt ging es dabei vor allem um die Förderung des interreligiösen Dialogs. Zudem habe Tokajew den Papst über politische und wirtschaftliche Reformen in seinem Land informiert.
Grund für die angekündigten Reformen sind vor allem die Unruhen Anfang Januar in mehreren Städten Kasachstans: Friedliche Proteste gegen steigende Energiepreise waren in Gewalt umgeschlagen. Präsident Tokajew sprach von „Terroristen“ und erteilte einen Schießbefehl gegen militante Demonstranten. Mithilfe herbeigerufener russischer Soldaten wurde die Lage nach einigen Tagen unter Kontrolle gebracht. Die Behörden verzeichneten während des Ausnahmezustands Tausende Festnahmen und Dutzende Tote.
Als Reaktion auf die Unruhen hatte Franziskus die Rückkehr zu „sozialer Harmonie“ gefordert und erklärt, für die Toten zu beten. Zudem bat er die Muttergottes um Beistand für das gesamte kasachische Volk.
Von den rund 18,8 Millionen Einwohnern Kasachstans sind gut ein Viertel Christen, die fast alle der russisch-orthodoxen Kirche angehören. Nach Informationen des Vatikan leben rund 123.000 Katholiken im Land. 2001 reiste mit Johannes Paul II. zuletzt ein Papst in das zentralasiatische Land.