Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bittet um Verständnis, dass die mittelfristige Finanzierung der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) erst in der zweiten Jahreshälfte geklärt wird.
Köln – Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bittet um Verständnis, dass die mittelfristige Finanzierung der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) erst in der zweiten Jahreshälfte geklärt wird. Dann würden die Planungen den zuständigen Gremien präsentiert und abschließend beraten, erklärte der Erzbischof am Montag in Köln. Er reagierte damit auf Medienberichte, wonach die Finanzierung nicht vollständig gesichert ist.
Der Kardinal verwies auf die “Stiftung zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung im Erzbistum Köln”, die alleinige Gesellschafterin der KHKT ist. In ihrer Zuständigkeit lägen die Fragen zur künftigen Finanzierung, der Erbringung des Stiftungskapitals und der Jahreskalkulation.
Seit Übernahme der Trägerschaft durch die Stiftung vor zwei Jahren ist die Hochschule laut Woelki “ein ambitioniertes Projekt”, für das es Zuspruch wie Kritik gebe. Der von allen befragten Gremien grundsätzlich mitgetragene Wunsch, die ehemalige Philosophisch Theologische Hochschule (PTH) in Sankt Augustin weiter zu betreiben, diene “nicht der Abgrenzung, sondern ausdrücklich der Förderung von Vielfalt der Theologie”.
Woelki hatte seinen Gremien zugesichert, dass keine Kirchensteuermittel für die Hochschule aufgewendet werden sollen. Stattdessen solle die Stiftung durch Spender eine “Finanzierung von außen” sicherstellen. Langfristig ist von einem Bedarf von acht bis zehn Millionen Euro pro Jahr die Rede. Die Anschubfinanzierung erfolgt aus einem Fonds, über den der Erzbischof verfügen kann.
Woelki bekundete seine Missbilligung darüber, dass aus der Sitzung seines obersten Beratungsgremiums, des Diözesanpastoralrats, “vertrauliche sehr persönliche Dokumente an die Medien durchgestochen” worden seien. Hier handele es sich nicht um ein Streben nach Aufklärung, “sondern ausschließlich um den Versuch, einzelne Personen gezielt zu diskreditieren”. Er habe dort offen darüber berichtet, dass bei einem Routinevorgang eine “vertragliche Regelung ungewöhnlichen Inhalts” im Stiftungsbereich aufgefallen sei. Das von ihm angestrebte gegenseitige Vertrauen sei hier “auf das Gröbste” verletzt worden.
Nach Informationen der KNA und anderer Medien handelt es sich um die KHKT-Stiftung. Laut Woelki sieht das Landeshochschulgesetz NRW vor, dass die Einrichtung so lange zu betreiben sei, dass Studierende ihr Studium dort abschließen können. “Abgesehen davon ist die Entscheidung zur Übernahme der Trägerschaft der Hochschule durchaus langfristig gedacht”, so der Erzbischof.
Der Diözesanrat der Katholiken als Laienvertretung im Erzbistum Köln forderte die Auflösung der KHKT. Die Vize-Vorsitzende Bettina Heinrichs-Müller verwies auf die Theologische Fakultät der Universität Bonn sowie auf weitere Hochschulen.