Die Bundesregierung hat beim UN-Nachhaltigkeitsforum (HLPF) in New York für eine stärkere Rolle von Frauen geworben.
New York/Berlin – Die Bundesregierung hat beim UN-Nachhaltigkeitsforum (HLPF) in New York für eine stärkere Rolle von Frauen geworben. Ihre Stärkung sei in den multiplen Krisen unserer Zeit ein Schlüssel für bessere Entwicklung in vielen Bereichen, erklärten die Parlamentarischen Staatssekretärinnen Bettina Hoffmann und Bärbel Kofler zum Abschluss des Forums, wie das Bundesentwicklungsministerium (Freitag) in Berlin mitteilte. Beim diesjährigen UN-Nachhaltigkeitsforum standen Bildung, Geschlechtergerechtigkeit, Biodiversitätsschutz und Meeresumweltschutz im Vordergrund.
Krisen behindern Entwicklungsfortschritte
2015 hatte sich die Weltgemeinschaft auf 17 Ziele (SDG) für eine sozial, wirtschaftliche und ökologisch nachhaltige Entwicklung verständigt, die sie bis 2030 erreichen will. Der jüngste Statusbericht zur Umsetzung der SDG zeige aber, dass die globalen Krisen Entwicklungsfortschritte nicht nur stagnieren ließen, sondern bei vielen Zielen sogar Rückschritten verursachten.
Die vielfältigen Krisen wie Klimakrise, Artensterben, Corona-Pandemie oder Ukraine-Krieg zeigten, „dass wir krisenfester werden müssen“, betonte Hoffmann. Nachhaltigkeit sei ein wichtiger Schlüssel; die Agenda 2030 sei „dabei unser Kompass“. Sie verwies auf den internationalen Einsatz der Bundesregierung für Ernährungssicherheit, Klima- und Biodiversitätsschutz, nachhaltige Lieferketten, Abfallreduzierung, eine Steigerung von Kreislaufwirtschaft und „eine ambitionierte rechtlich verbindliche Plastikkonvention“.
Gleichberechtigung ist „der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung“
Kofler sagte laut Mitteilung, Corona, Konflikte und Klimawandel hätten „die Weltgemeinschaft zurückgeworfen“. Hinzu komme noch „der russische Angriffskrieg auf die Ukraine“ mit katastrophalen Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit weltweit. Internationale Zusammenarbeit für eine krisenfestere Zukunft sei „wichtiger denn je“. Um schnell reagieren zu können, stocke Deutschland seine Unterstützung für den sogenannten Joint SDG Fund zur internationalen Koordination im Sinne der Nachhaltigkeitsziele auf. Durch dessen Krisenprogramm würden nun wichtige Programme internationaler Organisationen zur Ernährungssicherung rasch unterstützt.
Kofler betonte, noch immer würden Frauen und Mädchen „in so gut wie allen Bereichen des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens benachteiligt“. Dabei sei Gleichberechtigung „der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung“, bei der Hungerbekämpfung, für stabilere friedlichere Gesellschaften oder auch beim Umweltschutz. Die Gleichberechtigung der Geschlechter sei daher ein neuer Schwerpunkt deutscher Entwicklungspolitik.