Anlaufstelle für Fidei-Donum-Betroffene

Die Deutsche Bischofskonferenz und das Hilfswerk Adveniat wollen den Betroffenen von Missbrauch durch sogenannte Fidei-Donum-Priester eine Ansprechperson geben.
Anlaufstelle für Fidei-Donum-Betroffene

Bischof Stehle. Foto: Adveniat

Mit einer eigenen Anlaufstelle wollen die Deutsche Bischofskonferenz und das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat den Betroffenen von Missbrauch durch sogenannte Fidei-Donum-Priester eine Anlaufstelle geben. Wer von sexualisierter Gewalt durch deutsche Fidei-Donum-Priester betroffen ist, könne sich per E-Mail (betroffene-fideidonum@dbk.de) oder telefonisch (Tel.: 0228/103-436) an die Bischofskonferenz melden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung am Mittwoch.

Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung der Bischofskonferenz und von Adveniat belegt, dass der frühere Bischof Emil Stehle (1926-2017) in Lateinamerika Priester vor Strafverfolgung geschützt hat, die in Deutschland wegen sexualisierter Gewalt strafrechtlich verfolgt wurden. Weiter listet der Bericht gegen Stehle selbst 16 Meldungen und Hinweise zu übergriffigem Verhalten und sexuellem Missbrauch Minderjähriger auf.

Unter dem Namen „Fidei Donum“ („Geschenk des Glaubens“) sind seit den 1960er Jahren etwa 400 Priester aus Deutschland nach Lateinamerika entsandt worden. Der aus dem Erzbistum Freiburg stammende Stehle war Leiter der Koordinationsstelle, über mehrere Jahre Adveniat-Geschäftsführer und später Bischof von Santo Domingo in Ecuador.

Die neue Ansprechperson wurde benannt, um den Betroffenen angesichts der unterschiedlichen Zuständigkeits- und Verantwortungsbereiche bei der Kontaktaufnahme mit der jeweils zuständigen Stelle zu helfen.

kna