An der Spitze des Campo Santo Teutonico im Vatikan steht ein Wechsel bevor. Rektor Hans-Peter Fischer (61) gibt das Amt nach zwölf Jahren ab.
Rom/Vatikanstadt – An der Spitze des Campo Santo Teutonico im Vatikan steht ein Wechsel bevor. Rektor Hans-Peter Fischer (61) gibt das Amt nach zwölf Jahren ab. Am Donnerstag (8. Dezember) wird er verabschiedet, wie die Görres-Gesellschaft (Freitag) mitteilte. Zuvor feiert der Augsburger Bischof Bertram Meier die Messe zum Patronatsfest (Mariä Empfängnis) des Campo Santo.
2010 war der gebürtige Freiburger Fischer auf Initiative des damaligen Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch zum Rektor des Campo Santo sowie des dort ansässigen Priesterkollegs Pontificio Collegio Teutonico ernannt worden. Mit dem Rektorenamt übernahm Fischer auch die Leitung der „Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes“. Sie ist Eigentümerin des Campo-Santo-Komplexes neben dem Petersdom.
Die Nachfolge wird nach Informationen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) derzeit geregelt. So lange wird Fischer zumindest die Tätigkeit als Rektor am Kolleg weiter ausüben. Die Leitung der Erzbruderschaft ist vakant.
1989 zum Priester geweiht, promovierte Fischer im Fach Kirchengeschichte und erwarb nach einem Weiterstudium in München das Lizenziat im Kirchenrecht. Zwischen 2001 und 2010 war er in München wie in Freiburg Diözesanrichter im Nebenamt. Er lehrte unter anderem an der Päpstlichen Universität Gregoriana und war zeitweise für die deutsche Pilgerseelsorge zuständig.
Seit 2017 ist Fischer darüber hinaus Richter am vatikanischen Ehegericht, der Römischen Rota. Am zweithöchsten römisch-katholischen Kirchengericht vertritt er mit der Ernennung durch Papst Franziskus den deutschen Sprachraum. Im selben Jahr wurde er als Rektor des Campo Santo im Amt bestätigt.
Unter Fischer wurde in den vergangenen Jahren die Renovierung des in die Jahre gekommenen Campo Santo angestoßen. 2021 bewilligte der Deutsche Bundestag 16 Millionen Euro Unterstützung für die geplanten Renovierungsarbeiten; zwischenzeitlich war von geschätzt 22 Millionen Gesamtkosten die Rede. Fehlende Mittel muss die Erzbruderschaft selbst aufbringen. Zu dem Komplex gehören ein historischer Pilgerfriedhof, eine Kirche und mehrere Gebäude.
Die Vorbereitungen für die Renovierung laufen. Fraglich ist aber, ob vor dem Heiligen Jahr 2025 überhaupt Bauarbeiten beginnen dürfen. Die Päpstliche Schweizergarde musste den geplanten Neubau ihrer Kaserne bereits auf 2026 verlegen.